Die förderwürdigen kleineren und unabhängigen Verlage müssen sich durch ein außergewöhnliches Programm, kulturelles Engagement, innovative Projekte oder durch die Qualität ihrer verlegerischen Arbeit auszeichnen, teilt das BKM mit.
- Bewerbungen sind ab dem 22. Oktober 2021 bis zum 9. Januar 2022 über die Website www.deutscher-verlagspreis.de möglich. Die Verleihung wird voraussichtlich im Mai 2022 stattfinden.
Monika Grütters betont in der Presseinformation aus ihrem Haus: "Es ist uns ein Herzensanliegen, das Engagement für die literarische und publizistische Vielfalt in Deutschland zu würdigen und Aufmerksamkeit zu schaffen für herausragende Verlagsprogramme. Denn wir wissen ja, dass von der Existenz der kleineren und mittleren Verlage auch die Zukunft vieler herausragender Autorinnen und Autoren abhängt."
Günter Winands, der die Ministerin auf der Buchmesserunde vertrat, wagte die vorsichtige Prognose, dass das Budget für den Verlagspreis, 1,7 Millionen Euro, auch im kommenden Jahr noch zur Verfügung stehen werde. Für die anwesenden Preisträger*innen dieses Jahres, Katharina Holzmann vom Korbinian Verlag, und David Fischbach vom Buchfunk Verlag, ist die Auszeichnung ein Segen, die "Planungssicherheit und Ruhe für ein bis zwei Jahre" (Holzmann) gibt und manches aufgeschobene Projekt möglich macht, so etwa ein Hörspiel nach einem Theaterstück von Thomas Brasch bei Buchfunk.
Moderator Torsten Casimir (Chefredakteur Börsenblatt) stellte die Frage, ob man über eine strukturelle Verlagsförderung nachdenke. Winands zeigte sich offen dafür und nannte die Filmförderung als Parallele: Auch dort würden nicht große Produktionen, sondern das Arthouse-Kino gefördert. Dass man sich analog um kleinere, unabhängige Verlage kümmern müsse, sei notwendig, wenn man die Vielfalt der Verlagslandschaft erhalten wolle. Eine vom BKM beauftragte Studie habe ergeben, dass die Zahl von Verlagen jährlich um 1,5 Prozent abnehme. Um Verlage stukturell zu fördern, müssen man eine Summe von 60-70 Millionen Euro bereitstellen. Offen ist, ob die nächste Bundesregierung den Plan weiterverfolgen wird. Selbst wenn man nicht immer weiß, ob das vom Staat eingesetzte Wagniskapital auch gute Bücher hervorbringe, lohne sich ein solches Engagement. "Man muss auch mutig sein", sagte Winands zum Schluss.