Auch die Druckindustrie zeigt sich seit Monaten besorgt. Deshalb haben sich Druckindustrie und Papierindustrie zu einem Informationsaustausch getroffen, bei dem 260 Teilnehmende waren.
Doch: „Die Energiepreise, die in den letzten Monaten entscheidet zur Verteuerung grafischer Papiere beigetragen haben, werde nicht wieder auf Vorkrisenniveau sinken.“ Das war das Fazit von Wolfgang Palm, Vorsitzender der Fachvereinigung Presse- und Katalogpapiere im Verband „Die Papierindustrie“ und Stephan Krauss, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes des Deutschen Papiergroßhandels im digitalen Forum des Bundesverbandes Druck und Medien.
Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer des bvdm, unterstrich deshalb die Bedeutung der früheren Qualität der Lieferbeziehungen zwischen Lieferanten und Druckunternehmen. „Vertragstreue, Einhaltung von
Lieferterminen und -mengen sowie preisliche Planbarkeit müssen gerade in diesen Zeiten wieder Grundlage einer vertrauensvollen Beziehung sein“, forderte er.
Eingeräumt wurde, dass es in den letzten Monaten zu Fehlentwicklungen kam, Lieferanten sich nicht an Abmachungen gehalten hätten. Doch die Marktverwerfungen hätten etwas anderes, als die Reißleine zu ziehen, im Interesse der Unternehmen nicht zugelassen. Einig war man sich, das Medium Print gegen alle Widrigkeiten zu erhalten.
Die direkten Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Papiermärkte sahen beide Parteien als weniger gefährlich an als mögliche Folgen energiepolitisch relevanter Sanktionen. Vor dem Bundeswirtschaftsminister wolle man deshalb die Bedeutung der Papierindustrie als unverzichtbaren Teil in der Wertschöpfungskette für die Infrastruktur Deutschlands hervorheben.
Eine Forderung des bvdm an die europäische Papierindustrie war es, keine Verlängerung der Anti-Dumpingzölle der EU-Kommission gegen chinesische Unternehmen zu beantragen. Die Freiheit des Handels dürfe in Zeiten der Knappheit nicht eingeschränkt werden, heißt es auf Seiten des bvdm.