"Unser Standort in Halle 1.2 war großartig und wir waren genau am richtigen Ort, gegenüber von Thalia und vom AzuBistro. Dieses Jahr wurde schon ganz viel richtig gemacht, das muss man erst einmal festhalten. Verbessern könnte man sicher noch den Standort bzw. die Ausschilderung. Ganz viele Kollegen in den anderen Hallen wussten gar nichts von „unserer Halle“. Eine Verlagskollegin aus Belgien stand am Donnerstag bei uns am Stand und erklärte mir, dass die anderen Verlage in Halle 3.0 nichts von unserer Halle wüssten und alle ganz erstaunt wären. Da hakt es wohl noch in der Kommunikation.
Unser Stand war 16 Quadratmeter groß – und ein Eckstand. Das war klasse und es gab von daher wenig bis kein Gedränge. Wir hatten englische und deutsche Bücher dabei, da wir seit zwölf Jahren schon in beiden Sprachen veröffentlichen. Wir hatten wenig Merch dabei, werden das in Zukunft aber tun.
Wir veröffentlichen Bücher für queere Frauen. Ich würde sagen, dass mindestens 80 Prozent der Besucher:innen an unserem Stand uns noch nicht kannten. Wir haben aber so viele gute Gespräche geführt und auch über Social Media immer wieder gehört, wie wichtig unser Stand war. Viel queere Stände bzw. Verlage, die LGBTQ+ Literatur veröffentlichen, gibt es ja auf der Frankfurter Buchmesse wirklich nicht. Unsere Leser:Innen sind 15 bis 80 Jahre alt, auf die Buchmesse kamen diesmal vor allem junge Leser:Innen zwischen 15 und 30 Jahren. Am Stand hatten wir circa 1.000 Bücher und konnten 863 davon verkaufen.
Die Kosten für den Messeauftritt sind schon heftig. Diese lagen mit allem Drum und Dran bei ungefähr 17.000 Euro (Stand, Verpflegung, Gehalt, Werbematerialien, Unterschränke, Beleuchtung, etc.). Wir hatten Einnahmen von circa12.000 Euro. Ich hatte nicht erwartet, die Kosten zu decken. Aber ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass wir so viele Bücher verkaufen. Für mich passt das Kosten/Nutzen-Verhältnis, weil wir einen unglaublichen Push auf Social Media erlebt haben.
2018 und 2019 waren wir schon mit einem kleinen Stand auf der Buchmesse. Dann kam Corona und in diesmal waren wir dann mit einem sehr viel größeren Stand vor Ort. Ich war überwältigt von den Anfragen für Interviews (sowohl von Zeitungen als auch für Social-Media-Kanäle). Und auch Businesskontakte konnte ich endlich mal persönlich treffen. Wir hatten nicht vor, im nächsten Jahr zur Frankfurter Buchmesse zu kommen. 2025 wollten wir nur Leipzig machen. Aber schon währen der Buchmesse haben wir entschieden, wiederzukommen, wenn es diese Halle mit New Adult, Fantasy, Scifi wieder geben wird."