"Die Stimme", wie Brückner von Journalisten gern genannt wird, konzentrierte sich seit 2010, dem Gründungsjahr von Parlando, auf die Vertonung von Lieblingsbüchern. Gemeinsam mit seiner Frau Waltraut Brückner, Synchronautorin und -regisseurin, hat er vor 22 Jahren den Hörbuchverlag Parlando gegründet. Das Markenzeichen des Verlags war die Stimme von Christian Brückner, Waltraut Brückner führte Regie. Vier, fünf Produktionen haben die zwei im Jahr gemacht, am Ende noch weniger. "Wir wollen klitzeklein bleiben", sagte der Verleger damals. Trotzdem sind so 200 Hörbücher entstanden, 120 davon sind noch lieferbar.
Seit 2015 war Parlando im Vertrieb des Argon Verlags, mit dem 1. Januar 2017 hat er dort auch verlegerisch eine neue Heimat gefunden. Die Schwerpunkte des Verlags lagen im Bereich der amerikanischen Literatur (z.B. Herman Melville, John Updike, Don DeLillo) und bei den Klassikern der europäischen Literatur (z.B. Joseph von Eichendorff, Adalbert Stifter, Gustave Flaubert, Walter Benjamin). Auch Lyrik-Anthologien (z.B. von Novalis, Paul Celan oder Gottfried Benn) hatten ihren festen Platz im Verlagsprogramm. Die nach Absatz erfolgreichsten Titel sind die "Reden für die Freiheit" von Navid Kermanis und Don Quijote.
Der Parlando Verlag wurde regelmäßig ausgezeichnet, z.B. mit dem Deutschen Hörbuchpreis, die Rezensionen zu Parlando-Produktionen waren meistens hymnisch. Unterhaltungsliteratur? Kam für die Brückners nicht in Frage. Da verbringe er seine Zeit lieber im Schwimmbad, sagte Christian Brückner im Abschiedsinterview der Brückners in der aktuellen Argon-Vorschau.