Die Impressionisten, Gustav Klimt und Kandinsky: Vor allem die Ikonen der Kunst verkaufen sich in Kalenderform gut. "Vieles in der Kunst ist zeitlos", sagt Alexandra Stolac, Produktmanagerin Kunstkalender im Korsch Verlag, "und so bieten wir unserer Kundschaft gerne die Kunst an, die sie lieben. Dazu gehören natürlich auch Monet und viele Künstler der Klassischen Moderne." Ein erfolgreicher Kunstkalender, gibt Stolac zu bedenken, enthalte "oft klassische und moderne Elemente, die eine zeitlose Ästhetik in Wohnräume bringen - wie unsere Neuheiten 'BotanicalArt' oder die asiatischen Tuschezeichnungen aus 'Die Kunst der Klarheit'." Auch Stefanie Folle, Vertriebsleiterin bei den Neumann Verlagen (u.a. mit Alpha Edition, Geo, Palazzi und DuMont Kalenderverlag) beobachtet, dass bei Kunstkalendern nach wie vor die Klassiker am allerbesten funktionieren.
Die Kalenderstars im Kunstbereich wie van Gogh, Monet, Chagall und Gabriele Münter haben offenbar ihre Berechtigung – "die Menschen mögen die Klassiker, und wir müssen bedenken dass ja jedes Jahr neue, jüngere Käufer:innen nachwachsen", sagt Kerstin Dönicke, Programmleiterin des Athesia Kalenderverlags (mit Weingarten, Harenberg und Heye). Wie also kann man noch überraschen? Die Weingarten-Redaktion etwa hat den 1909 in Rimini geborenen und 2004 in Rom gestorbenen Modezeichner René Gruau entdeckt, der als Werbedesigner für Dior, Balenciaga und Givenchy, für Zeitschriften wie "Harper’s Bazaar" und "Vogue" gearbeitet hat. "Seine Bilder sind ikonisch und bestechen durch raffinierte Eleganz; Gruau hat den Blick auf die moderne Frau geprägt".
Ähnlich holt der Ackermann Kunstverlag den 1932 in Paris gestorbenen George Barbier wider ins Bewusstsein zurück; seine eleganten Modezeichnungen spiegeln die opulente Welt des Art Déco. Ackermann schaut, dass bei thematisch zusammengestellten Kunstkalendern auch weniger bekannte Künstler:innen in der Auswahl vertreten sind – so finden sich bei "Die Kunst der Stille" etwa Edmond Cross, Johannes Martin Grimelund, Anna Boberg, László Mednyánszky und William Cooke in der Auswahl der zwölf Monatsblätter.