Nach der Marktanalyse stand das Thema Digitalisierung auf dem Programm. Berater Michael Döschner-Apostolidis machte deutlich, dass sich Vertriebswege und Marketing in der Corona-Krise rasant verändern – hin zum Digitalen. Eine klare Markenpositionierung und eine umfassende digitale Marketing- und Vertriebsstrategie entlang der „Customer Journey“ seien für Verlage deshalb wichtiger denn je.
Wo sind die Kontaktpunkte zum Kunden? Und wie können sie gepflegt werden? Um diese Fragen ging es in Döschners Impulsvortrag. Seine These: Klassische Verlage würden dazu neigen, die digitale Beziehung zum Endkunden zu unterschätzen. Es reiche nicht aus, Social-Media-Kanäle, Website oder Newsletter als „Schaufenster“ für Bücher zu nutzen. Verlage müssten sie als Zwei-Wege-Kanal verstehen und aus der Zielgruppe eine „Community of interest“ machen.
Nicht umsonst seien die Bücher von Influencern so erfolgreich, so Döschner: Sie würden genau diese Community bereits mitbringen. Döschner nannte auch zwei Verlagsbeispiele für erfolgreiche „Community“-Bildung: den jungen Berliner Verlag Smarticular, der aus Online-Content Ratgeber zu Nachhaltigkeitsthemen entwickelt. Und den Münchner PAL-Verlag, dessen Online-Relaunch Döschner gerade begleitet hat (mehr dazu hier).
Nach Döschners Impulsvortrag gab Börsenvereinsjustiziar Christian Sprang einen Einblick in die Rechtsfragen, die den Verband und seine Mitglieder derzeit beschäftigen – darunter eine mögliche Änderung des Preisbindungsgesetzes und das Dauerthema Verlegerbeteiligung (mehr dazu hier).