Wir haben bei vielen der Kleinen Buchmessen gesehen, dass nicht nur die KollegInnen aus dem Sortiment uns besuchen und neugierig sind und auch nicht ganz so bekannte unabhängige Verlagsprogramme anschauen wollen. Und dabei haben wir auch oft gehört, dass im Nachklapp der Kleinen Messen die Kunden und Stammkunden dann in den Buchhandlungen "nachkaufen", sich auch weiter und detaillierter interessieren und bei ihrer Buchhandlung nachfragen und kaufen. Wir gehen davon aus, dass das auch in Frankfurt am Main geschieht.
Eine "Messe-Buchhandlung" wäre bei dieser Ausstellerzahl übermäßiger Aufwand. Vor allem aber wollen wir ja gerade im individuellen Verkaufsgespräch Kundennähe herstellen, möglichst als VerlagsleiterInnen von unseren Plänen, Ideen, Haltungen erzählen, da wäre eine Gesamt-Kasse – wie wir Frankfurter Verlage sie bei unserem "Langen Tag der Bücher" durch jährlich wechselnde Buchhandlungen einrichten – hinderlich.
Wir haben alle immer Sorge um unsere eigenen Umsätze, das versteht sich. Aber ich schaue eher auf die Synergien und auf die dringend nötige Präsenz des Buchs in so vielen gesellschaftlichen Situationen wie nur irgend möglich: Wir müssen gemeinsam gegen die medialen und sozusagen Zeitbudget-Konkurrenzen antreten, unser Medium Buch immer wieder präsent machen, und das ganz persönlich, durch Gesichter, Personen, Gespräche. Das kommt dann mittel- und langfristig ALLEN BranchenteilnehmerInnen sehr zugute!