Das Land der Poeten
Es ist schon Tradition: Das Team des mairisch-Verlags fährt in das Gastland der Frankfurter Buchmesse, um vor Ort Eindrücke über die Literaturwelt zu erhalten.
Es ist schon Tradition: Das Team des mairisch-Verlags fährt in das Gastland der Frankfurter Buchmesse, um vor Ort Eindrücke über die Literaturwelt zu erhalten.
Mitte September hat der mairisch-Verlag seinen Sitz ins diesjährige Gastland Slowenien verlegt. In der Hauptstadt Ljubljana haben Nefeli Kavouras und Daniel Beskos sich mit Gestalter:innen der slowenischen Literaturszene getroffen; auf dem Verlagsblog teilen sie aktuelle Buchempfehlungen, Wissenswertes über den dortigen Buchmarkt und Interviews mit Kulturschaffenden.
Mit Literaturkritiker und Veranstalter Aljaž Koprivnikar spricht Nefeli Kavouras über die Besonderheiten slowenischer Literatur. Koprivnikar, der selbst auch Lyriker ist, erklärt, dass es in Slowenien jährlich mehr als 300 neue Lyrikbände gebe- obwohl Slowenien nur zwei Millionen Einwohner:innen habe. Dass Slowenien sich in Frankfurt am Main folgerichtig als "Lands of Poets" bezeichnen würde, zeuge von dem großen Bewusstsein der slowenischen Autor:innen. "Ich glaube, wir sind oft nicht besonders gut darin, uns selbst zu bewerben, weil wir uns als sehr kleines Land wahrnehmen", meint Aljaž Koprivnikar. "Aber durch Frankfurt kann in der slowenischen Literatur ein neues Selbstbewusstsein erfunden werden, bei dem wir uns mit Freude als das Land der Poeten präsentieren können." International und national engagieren sich die Kulturschaffenden aktiv in den Literaturszenen: mit starker Lyrik, vielen Literaturfestivals und zeitintensiver Arbeit in Literaturvermittlung und Bibliothekssystemen.
Koprivnikar erzählt von den Besonderheiten slowenischer Literatur, unter anderem von der lyrischen Bewegung "Neue Intimität", die alltägliche Betrachtungen mit Existenzfragen verbinde. Dabei gebe es aber auch andere gesellschaftliche relevante Schwerpunkte, wie feministische Themen. Die Sprache Slowenisch an sich könne sich als "die romantischste aller Sprachen" behaupten – zumindest im Bezug auf die Frankfurter Buchmesse. Als Kulturschaffender müsse man in Slowenien "als Chamäleon von einer Rolle in die nächste schlüpfen", bemerkt Koprivnikar. Er selbst organisiere neben seiner Tätigkeit als Autor auch Veranstaltungen. Wichtig bei seinem Wirken ist Koprivnikar, durch Literatur einen Dialog zwischen Kulturen und Menschen zu erzeugen.
Bei einem Spaziergang durch Ljubljana lässt mairisch die slowenische Illustratorin Maja Kastelic das "Center of Illustration" im Stadtkern vorstellen. An den Wänden des kleinen Ladens hängen Zeichnungen hiesiger Illustrator:innen, die durch Ausstellungen und Veranstaltungen Sichtbarkeit bekommen. Kinderbücher zu kaufen sei in Slowenien sehr beliebt, meint Kastelic. Das schlägt sich im Programm der Buchmesse nieder: Katja Stergar, die die slowenische Buchagentur JAK und das Projekt des Ehrengastauftritts Slowenien leitet, erzählt im Interview mit mairisch-Verleger Daniel Beskos, dass die Kinder- und Jugendbuchliteratur im Pavillon des Gastlandes stark vertreten sein wird.
Die Reise des mairisch-Teams hat sich allemal gelohnt: Die spannenden Einblicke in die slowenische Literaturwelt sind nachlesbar auf dem Verlagsblog unter https://www.mairisch.de/blog/ljubljana-2023/.