Digitalisierungsprojekt des Jüdischen Museums Berlin

Bertelsmann spendet 120.000 Euro

9. September 2024
Redaktion Börsenblatt

Bertelsmann unterstützt damit das Jüdische Museum Berlin (JMB) bei der Digitalisierung seiner Verlags- und Verlegernachlässe. Diese sollen anschließend einer weltweit interessierten Öffentlichkeit online zugänglich gemacht werden.  

Über drei Jahre hinweg, von 2024 bis 2026, spendet Bertelsmann jeweils 40.000 Euro an das Jüdische Museum Berlin (JMB), um damit die Digitalisierung von Verlags- und Verlegernachlässen zu ermöglichen, wie das Unternehmen mitteilt (9. September). Diese ist Teil einer umfassenden Initiative des JMB zur Digitalisierung von insgesamt rund 1.800 dort archivierten Familiennachlässen. Sie wurden über Verfolgung und Emigration hinweg bewahrt und von Nachkommen aus aller Welt gestiftet. Die wertvollen Quellen geben einzigartige Einblicke in mehr als 250 Jahre der Geschichte jüdischer Familien in und aus Deutschland. Sie reichen teilweise bis in die Gegenwart hinein.

Auch andere deutsche Konzerne sowie Stiftungen unterstützen das groß angelegte Digitalisierungsprojekt des renommierten JMB, das damit seinen Anspruch erfüllen möchte, auch im digitalen Raum zentrale Plattform jüdischen Lebens in Deutschland zu sein.

Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender

Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, sagt: "Bertelsmann freut sich sehr, die wichtige Arbeit des Jüdischen Museums Berlin unterstützen zu können. Das JMB zählt zu den herausragenden Institutionen und zu den meistbesuchten Häusern der deutschen und europäischen Museumslandschaft. Und es ist für die Erforschung, Archivierung und Darstellung jüdischen Lebens in unserem Land von unschätzbarem Wert. Gern leistet Bertelsmann mit seiner Spende dazu einen Beitrag, zumal unser Unternehmen selbst, seine Geschichte und seine Erfolge seit fast 200 Jahren aufs Engste mit Verlegern und Autoren verknüpft sind. Wir können ermessen, wie kreativ und historisch wertvoll die Verleger- und Verlagsnachlässe sein mögen, die das JMB bald in digitaler Form weltweit verfügbar machen wird, und wir sind gespannt darauf, sie online zu sehen."

Hetty Berg, Direktorin des JMB, freut sich über den Fortschritt und die Unterstützung: "Die Digitalisierung von Archivalien und Sammlungsobjekten ist einer der Schwerpunkte der digitalen Transformation am JMB. Im aktuellen Digitalisierungsprojekt der Familiennachlässe rechnen wir mit etwa 500.000 Digitalisaten, die wir dann hinsichtlich ihrer Veröffentlichung rechtlich prüfen und 2026 online stellen werden. Mit der Digitalisierung der Fotografien, Kunstwerke, Dokumente und anderer Objekte wird nicht nur die Zugänglichkeit erleichtert und erweitert, sie bedeutet auch, dass wir zukünftig Sicherheitskopien besitzen. Wir bewahren die Sammlungen und ihre Kontexte für nachfolgende Generationen. Die Familiensammlungen zeugen vom jüdischen Leben – und gleichzeitig vom Leben in der Gesamtgesellschaft, also auch von Ausgrenzung, Verfolgung, Vernichtung, Exil und Neubeginn. Ohne die großzügigen Zuwendungen verschiedener Spenderinnen und Spender läge dieser Meilenstein noch in weiter Ferne. Ich freue mich sehr, dass Bertelsmann dazu beiträgt, dass wir mit den Digitalisaten Quellen zur Geschichte jüdischer Autorinnen und Autoren sowie Verlegerinnen und Verleger online zur Verfügung stellen."