800.000 Euro mehr pro Jahr
Österreich stockt seine jährliche Verlagsförderung ab 2021 auf drei Millionen Euro auf. Damit reagiert man auch auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Österreich stockt seine jährliche Verlagsförderung ab 2021 auf drei Millionen Euro auf. Damit reagiert man auch auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Die Verlagsförderung gibt es in Österreich seit 1992, in den vergangenen Jahren wurden jeweils 2,2 Millionen Euro verteilt. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Alpenrepublik dann wegen der Corona-Pandemie eine Sonderzahlung von 800.000 Euro gewährt. Künftig soll es nun diese drei Millionen Euro geben, wie Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer ankündigte. Die Verlagsförderung kommt vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) und richtet sich an österreichische Belletristik- und Sachbuchverlage.
"Mit der Absage der heimischen und deutschen Buchmessen, der Literaturfestivals und Programme in den Literaturhäusern im letzten Jahr verlor die Buch- und Verlagsbranche wichtige Foren. Damit Verlage 2021 sicherer durch die Krise steuern und für ihre Bücher Aufmerksamkeit erzeugen können, stellen wir in der Verlagsförderung zusätzliche Mittel für Werbung und Vertrieb zur Verfügung", so Andrea Mayer. "Die ausgeweitete Verlagsförderung gibt den Verlagen mehr Möglichkeiten bei der Werbung, verbessert ihre Position am Markt, erhöht die Planungssicherheit und beschert den einzelnen Verlagen ein Plus von 20 Prozent und mehr, gerechnet auf die Jahresförderungssumme. Das kommt vor allem auch den Leserinnen und Lesern zugute."
Mit der Verlagsförderung werden Belletristik und Essayistik, Kinder- und Jugendliteratur sowie Sachbücher der Sparten Kunst, Kultur, Philosophie und Geschichte unterstützt.
Die Zuerkennung von Mitteln in der Verlagsförderung erfolgte bisher in drei Tranchen, und zwar für das Frühjahrsprogramm, das Herbstprogramm und die Werbe- und Vertriebsmaßnahmen. Das BMKÖS ändert mit der Erhöhung der Fördersumme den Vergabeprozess: In Zukunft werden die Mittel in vier Tranchen vergeben, so dass bei jeder Programmförderung auch Mittel für Werbung und Vertrieb zuerkannt werden können.
Bei der Programmförderung gebe es weiterhin die Staffelung in Zehntausender-Schritten, informiert der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels in seiner Mitteilung. Bei der Förderung der Werbe- und Vertriebsmaßnahmen betrage die Höhe der Tranchen jeweils 8.000, 16.000, 26.000, 36.000 und 40.000 Euro, sodass ein Verlag, der bisher etwa drei Mal 10.000 Euro erhalten habe, ab 2021 zwei Mal 10.000 Euro für die beiden Programme und zwei Mal 8.000 Euro für Werbung und Vertrieb erhalten könne.
Ausschlaggebend für die Zuerkennung von Förderungsmitteln bleibe weiterhin die Qualität des Verlagsprogramms und die Professionalität der Arbeit des Verlags.