Das berichtete die "Allgäuer Zeitung". Die Hoffnung der Geschäftsführung auf eine Fortführung durch Einstieg eines Partners oder einen Verkauf der Firma habe sich nicht erfüllt. In der vergangenen Woche seien die 220 Mitarbeiter bereits über die Stilllegung des Betriebs informiert worden. Das Unternehmen will sie bei der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle unterstützen.
"Wir haben intensiv an einer anderen Lösung gearbeitet und etwa 200 potenzielle Käufer aus ganz Europa angesprochen", wird Geschäftsführer Ulrich Eberl in der Zeitung zitiert. "Interessenten gab es im niedrigen zweistelligen Bereich". Mitte Mai habe der letzte verbliebene Interessent abgesagt.
2020 hatte die Immenstädter Druckerei Eberl den über 400 Jahre alten Buchdrucker Koesel in Krugzell übernommen und ihren Betrieb verlagert. Koesel hatte sich auf den Buchdruck konzentriert, Eberl auf Werbung. Seit Beginn der Corona-Pandemie seien die Zahlen vor allem im Geschäftsbereich Werbung eingebrochen. Gestiegene Preise für Rohstoffe wie Papier belasteten das Unternehmen. Man habe Liquiditätsprobleme bekommen.
Mitte März hatte Eberl & Koesel einen Insolvenzantrag gestellt. Ziel sei es gewesen, den Betrieb fortzuführen und zumindest einen Teil der Arbeitsplätze zu erhalten. Dabei setzte Ulrich Eberl vor allem auf den Buchdruck – das Unternehmen arbeitet für zahlreiche Verlage. Diese Hoffnung habe sich nun zerschlagen.
Eberl & Koesel ist ein Tochterunternehmen von Eberl Medien mit Sitz in Immenstadt. Die anderen Unternehmen von Eberl Medien sind das "Allgäuer Anzeigeblatt" und die Firma Eberl Online. Beide sind laut "Allgäuer Zeitung" von der Insolvenz nicht betroffen, die Geschäfte laufen regulär weiter.