Druckerei

Eberl & Koesel meldet Insolvenz an

15. März 2022
Redaktion Börsenblatt

Auch wenn das Auftragsbuch gut gefüllt ist, hat die Allgäuer Druckerei Eberl & Koesel mit rund 250 Mitarbeiter:innen Insolvenz angemeldet. Ein Sanierungsplan liegt vor, die Produktion soll weiterlaufen.

Am 14. März hat die Eberl & Koesel GmbH & Co. KG mit Sitz in Altusried-Krugzell beim Amtsgericht Kempten einen Insolvenzantrag gestellt. Das 2019 aus den alteingesessenen Druckereien Eberl print und Kösel neu geformte Unternehmen mit rund 250 Mitarbeitern sei durch die Corona-bedingt stark rückgängigen Umsätze im Segment Werbung in Schieflage geraten, so die Geschäftsleitung von Eberl & Koesel. "Wir haben viel Geld für Investitionen in Gebäude, Technologie und Marke in die Hand genommen, um diese Fusion zu einem Erfolg zu machen, aber unsere Planung konnte die Pandemie und auch die sehr schwierig gewordenen Bedingungen am Papier- und Rohstoffmarkt nicht vorhersehen."

Eine Planung zur Sanierung des Unternehmens liegt vor, die Produktion soll weiter laufen. "Mit einem Bestand von rund 10 Millionen Euro haben wir für 2022 bereits jetzt ein gut gefülltes Auftragsbuch. Wir stellen uns nun neu auf und passen unsere Kostenstruktur an die neuen Gegebenheiten an, um dann schlagkräftig in die Zukunft zu gehen", so das Unternehmen, bei dem viele namhafte deutschsprachige Verlage drucken lassen. Gespräche mit einer Anzahl von möglichen Partnern, die Eberl & Koesel auf diesem Weg begleiten könnten, werden derzeit geführt.

Das Amtsgericht Kempten als Insolvenzgericht hat am 15. März Rechtsanwalt Wolfgang Müller aus Kempten als vorläufigen Insolvenzverwalter eingesetzt. Er wird in den kommenden drei Monaten während der Dauer des vorläufigen Insolvenzverfahrens gemeinsam mit der Geschäftsleitung und einem vorläufigen Gläubigerausschuss prüfen, ob eine Fortführung des Traditionsunternehmens und damit der Erhalt eines Teiles der Arbeitsplätze möglich ist. Die Geschäftsleitung wird hierbei durch auf Krisensituationen spezialisierte Kanzlei Solutio Schneider Rechtsanwaltsgesellschaft mbH aus Biberach beraten.