Übersetzerbarke an Sabine Baumann
Die Übersetzerbarke des VdÜ geht 2022 an Sabine Baumann für ihre vielfältigen Verdienste um die Sichtbarkeit und Wertschätzung des literarischen Übersetzens in der Öffentlichkeit.
Die Übersetzerbarke des VdÜ geht 2022 an Sabine Baumann für ihre vielfältigen Verdienste um die Sichtbarkeit und Wertschätzung des literarischen Übersetzens in der Öffentlichkeit.
Wie der VdÜ und der Schöffling Verlag mitteilen, setze sich Sabine Baumann in Beruf und Ehrenamt für hervorragende Übersetzungen und die Bekanntmachung der Werke und ihrer deutschen Urheber:innen ein.
Die Barke ist ein undotierter Preis in Form eines Originalkunstwerks und zeichnet Persönlichkeiten des literarischen Lebens aus, die für Literaturübersetzer*innen Bedeutendes leisten. Die unabhängige Jury bestand aus Bettina Bach, Friederike von Criegern und Karin Uttendörfer.
Als leitende Lektorin bei Schöffling & Co. ist Sabine Baumann zuständig für deutschsprachige und internationale Literatur und war nicht zuletzt mit dafür verantwortlich, dass der Verlag 2014 zu den Erstunterzeichnern der Gemeinsamen Vergütungsregel gehörte. Als Lektorin hat sie mit außergewöhnlichem Engagement und langem Atem Übersetzer*innen bei literarischen Großprojekten begleitet und sich für deren Sichtbarkeit eingesetzt. Zuletzt betreute sie sechs Jahre lang die Übersetzung von Joshua Cohens Roman "Witz" aus dem Englischen, für die Ulrich Blumenbach 2022 mit dem Paul-Celan-Preis ausgezeichnet wird.
Sabine Baumann ist seit 2008 Chefredakteurin von "Übersetzen", der Zeitschrift des VdÜ, sie ist Mitglied der Jury des Ginkgo-Biloba-Preises für Lyrikübersetzungen sowie des Beirats der Plattform Tralalit. Sie moderiert Veranstaltungen mit Übersetzer*innen, leitet interdisziplinäre Seminare und verfasst Beiträge im Rahmen des Forschungsprojekts der Universitäten
Germersheim, Lausanne und Wien zu Übersetzer*innen im Exil.
Für ihr Engagement wurden sie und das Redaktionsteam der Zeitschrift "Übersetzen" 2016 bereits mit der Ehrengabe des VdÜ ausgezeichnet, für ihre eigene übersetzerische Leistung, die Übertragung aus dem Russischen und Englischen von Puškins Epos Eugen Onegin sowie von Vladimir Nabokovs Kommentar zu diesem Werk, erhielt Sabine Baumann 2010 den Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW.
Das Barken-Kunstwerk 2022 ist ein Bild der Düsseldorfer Künstlerin und Lyrikerin Johanna Hansen, bei der verschiedene Techniken mit Sprache in Dialog treten. Häufig kombiniert sie Zeichnungen mit eigenen Gedichten. Der Farbraum wird so zum Sprachraum und umgekehrt.
Die festliche Preisverleihung findet nach zwei Jahren Pause wieder während der Frankfurter Buchmesse statt, und zwar als Auftaktveranstaltung im neuen Übersetzerzentrum am Mittwoch, 19. Oktober 2022, um 13.00 Uhr (Halle 4.0, Stand G 101).