Die “Modellfabrik Papier” wird von einem Konsortium aus bislang 14 Unternehmen der Papier- und Zulieferindustrie sowie wissenschaftlich von der TU Darmstadt und der Papiertechnischen Stiftung getragen.
„Eine Papiermaschine ist im Prinzip eine große Trocknungsanlage. Das zum Transport der Papierfasern benutzte Wasser muss am Ende wieder entfernt werden. Dazu braucht man viel Energie“, so Gerhard Hochstein, CTO der Schoeller Group, die sich auf die Herstellung von Fein- und Dekorpapieren spezialisiert hat, und Sprecher des Konsortiums. „Die Papierindustrie ist jedoch kapitalintensiv und hat lange Investitionszyklen. Wir müssen also überlegen, wie weit neue Lösungen von der heutigen Produktionsbasis abweichen dürfen, damit die Unternehmen nicht wirtschaftlich überfordert werden.“
Die Modellfabrik ist ein zentrales Projekt der Stadt Düren. Rund 2.000 Menschen arbeiten derzeit in Dürener Papierfirmen, rechnet man Maschinenbau und andere Bereiche hinzu, ist jeder zweite Industriearbeitsplatz in der Stadt vom Papier abhängig. Düren hat für die Modellfabrik Mittel aus dem Strukturstärkungsgesetz in Höhe von rund 40 Millionen Euro beantragt. In einem Innovationsquartier am Dürener Bahnhof soll ein moderner Bau mit Platz für Labore und Forschungseinrichtungen, aber auch für eine große Modellpapierfabrik entstehen, Baubeginn soll in den nächsten zwei bis drei Jahren sein.
Zum Konsortium der Modellfabrik Papier gehören bislang: ABB, Bellmer, Essity, Felix Schoeller Group, Koehler Paper Group, Mitsubishi HiTec Paper, Omya , Papier- und Kartonfabrik Varel, Papiertechnische Stiftung, Sappi, Schönfelder Papierfabrik, Siemens, TU Darmstadt, Voith, Weig Karton, Wepa Group.