Als ich am Montag den "Brandbrief" im Börsenblatt-Newsletter gesehen habe, war ich zunächst erschrocken. Uns Nachwuchsprecher*innen ist aus dem Austausch mit unseren Mitauszubildenden und in den verschiedenen Taskforces bewusst, dass je nach Unternehmen und Möglichkeiten der ausbildenden Buchhandlungen die Ausbildung unterschiedlich gestaltet wird, werden kann und muss. Den Brandbrief verstehen wir allerdings als ein klares Signal, an die Unternehmen, die Ausbilder*innen, an das Nachwuchsparlament und auch uns Nachwuchssprecher*innen, das Thema Ausbildung noch mehr als zuvor auf den Tisch zu bringen. Und an den übrigen Nachwuchs, deutlicher und vehementer in seinen Forderungen nach einer guten Ausbildung zu sein.
Grundsätzlich sollte natürlich bei Schwierigkeiten in der Ausbildung der erste Schritt immer über die oder den Ausbilder*in erfolgen, denn zwischen Auszubildenden und den Ausbilder*innen sollte eine Vertrauensbasis bestehen. Auch der Firmenbetriebsrat oder die Handelskammern können in Sachfragen und bei Konflikten weiterhelfen. Das was die 60 Ausbildenden allerdings in ihrem Brandbrief fordern, wirft Fragen auf, die alle Ausbildungsverhältnisse betreffen. Welche Rolle kommt Auszubildenden in den Unternehmen zu? Gibt es Raum zum Lernen? Welche Formen von Verantwortung sollten Auszubildende übernehmen, welche geht über ihre Rolle als junge Fachkraft hinaus?