Die Sonntagsfrage

Wie funktionieren digitale Hörbücher am Messestand, Herr Hauer?

24. März 2024
Redaktion Börsenblatt

Premiere! Hörbuch Hamburg ist zum ersten Mal auf der Leipziger Buchmesse präsent – noch bis heute Abend. Ist das Standkonzept mit den physischen Hörbuchkarten aufgegangen? Wie war das Interesse? Hat sich das Leipzig-Engagement und für den Verlag gelohnt? Und welche Learnings nehmen Geschäftsführer Colin Hauer und sein Team aus den Gesprächen mit? Die Antworten gibt es in der Sonntagsfrage

Colin Hauer

Colin Hauer, Geschäftsführer Hörbuch Hamburg

Wie haben Sie die digitalen Hörbücher präsentiert?

Das erklärte Ziel war es, unsere digitalen Titel physisch erleb- und kaufbar zu machen. An unserem Stand konnte man sich entscheiden zwischen einem kostenlosen Flyer mit Hörprobe zum Reinhören und Entdecken, dem klassischem CD-Kauf und erstmals einer Gutscheinkarte zum bequemen Download auf das Endgerät der Wahl.

Wie war das Interesse? Wie viele Hörbuchkarten hatten Sie dabei, wie viele nehmen Sie zurück nach Hamburg?

Das Feedback war so positiv wie erhofft, sodass wir von einem geglückten Experiment sprechen können. Über ein Drittel unserer Messeverkäufe wurden mit den Download-Karten erzielt. Knapp 30 digitale Titel hatten wir in kleiner Auflage dabei, die wir teilweise sogar ausverkauft haben. Diesjähriger Spitzenreiter: "Fourth Wing" von Rebecca Yarros.

Welche Fragen wurden Ihnen am häufigsten gestellt?

Welche Fragen wurden Ihnen am häufigsten gestellt?

"Wie werde ich SprecherIn bei Hörbuch Hamburg?" Dass wir auf dem Wunschzettel vieler Nachwuchstalente stehen, freut mich sehr zu hören. Gerne geben wir allen eine Chance, prüfen Hörproben und nehmen die Kontakte je nach Eignung in unsere Datenbank auf.

Davon abgesehen drehte sich vieles um das Thema KI. Hier bleiben wir unserer Position treu: Wir setzen klar auf die menschlichen Stimmen unserer geschätzten Sprecherinnen und Sprechern. KI setzen wir höchstens an anderen Stellen der Wertschöpfungskette ein, aber nicht dort, wo es um die Seele des Verlags und unserer Produktionen geht.

Stand von Hörbuch Hamburg

Welches Gespräch ist Ihnen in Erinnerung geblieben? Warum?

Mein Treffen mit Nicolai Lindner (Director Online Marketing & PR beim Loewe Verlag) und Mareike Dietzel (Leitung Marketing & Communication bei Hörbuch Hamburg) war äußerst motivierend. Als Hörbuchverlag sind wir in der besonderen Position eng mit unseren Lizenzgebern bei der Vermarktung von Titeln zusammenarbeiten zu können, um für maximale Sichtbarkeit für sowohl Buch- als auch Hörbuchausgabe zu sorgen. Dafür braucht es Partner mit Weitsicht und einem ähnlichen Blick auf kooperatives Arbeiten wie wir. Der wertschätzende Austausch in dieser Runde stimmt mich mehr als optimistisch für unsere anstehenden gemeinsamen Marketingaktivitäten und unsere Partnerschaft.

Was hätten Sie sich anders gewünscht?

Mehr Sichtbarkeit für die Audiobranche geht immer. Diesbezüglich hat Messechefin Astrid Böhmisch für nächstes Jahr zum Glück viel vor!

Wie ist das Veranstaltungsprogramm gelaufen?

Wunderbar - ein großes Dankeschön und Lob an alle Beteiligten für ein Highlight nach dem anderen! Hörproben auf den Silent Disco Kopfhörern der ausverkauften LitPop, das BloggerInnen Event zu "Vengeance" von Ruby Braun mit Sprecher Leonard Hohm, eine Gesprächsrunde zum Thema Romantasy mit Chantal Busse und viele weitere Gelegenheiten, um den Messebesucher:innen unser Verlagsprogramm näher zu bringen.

Hat sich der Einsatz gelohnt? Was machen Sie auf der nächsten Buchmesse anders?

Den Reaktionen unserer Partner:innen und Hörbuchfans nach zu urteilen würde ich sagen: Die Buchmesse Leipzig 2024 war ein voller Erfolg! Nachdem wir dieses Jahr in vielerlei Hinsicht im Testmodus unterwegs waren, legen wir 2025 noch eine Schippe drauf.

Es trifft sich gut, dass unsere Standnachbarn von Lübbe Audio gezeigt haben, dass der Branche ein Farbtupfer durchaus steht - auch wir planen schon bald bunter und lauter zu werden.

Fragen: Sabine van Endert