Es gibt keine Senior:innenliteratur, oder? Ich meine, stellen Sie sich mal vor: Jemand beschreibt sich selbst als Repräsentant:in wichtiger Autor:innen, schließt aber alle aus, deren Bücher vorwiegend von über 65-jährigen gelesen werden. Altersdiskriminierung is a thing, das gilt für diejenigen, die in Rente sind, genauso wie für die, die in die Kita gehen. Und hier haben wir es mit einer ziemlich machtvollen Institution zu tun, die die Möglichkeit hätte, daran etwas zu ändern. Und sie tut in völliger Selbstverständlichkeit und ohne jede Scham das Gegenteil.
Denn ja, Autor:innen, die hier sitzen, sitzen hier nicht nur, weil sie „es geschafft“ haben, wie auf der Website des Blauen Sofas zu lesen ist, nein, sie „schaffen es“ auch besonders dann, wenn sie hier sitzen dürfen. Dieses Sofa ist also auch ein Ort, der entscheidet, wer „es schafft“. Wer als wichtig wahrgenommen wird. Irgendjemanden da von vorneherein auszuschließen ist Diskriminierung. Und dumm. Denn alle, die den Gesprächen, die auf dem Blauen Sofa geführt werden, lauschen, werden um eine Facette der Kultur, der Literatur, der Unterhaltung gebracht.