Diversität, Gendergerechtigkeit, Privilegien – die Themen des 2015 gegründeten Verlags w_orten und meer – Verlag für verbindendes diskriminierungskritisches Handeln waren Topthemen auf den digitalen Podien der Frankfurter Buchmesse 2020. Sind die Themen jetzt im Bewusstsein vieler angekommen? Lann Hornscheidt von w_orten & meer gibt Antworten.
Seit 2015 sind sind 17 Bücher und 1 Magazin in unserem Verlag erschienen, 4 Bücher erscheinen in diesen Herbst. Unser Verlagsschwerpunkt: Wie können Diskriminierungen verändert werden? Wie kann die Welt friedlich, diskriminierungsfrei und ökologisch gestaltet werden: ohne Rassismus und Genderismus? Wie können wir aus Gewaltspiralen aussteigen und die Macht von Privilegien reflektieren und neu handeln lernen?at sich das Interesse an den Themen des Verlags in der letzten Zeit verändert?
Wie sich das Interesse an diesen Themen entwickelt hat? Es gibt eine spürbar stärkere Nachfrage nach Büchern, die empowernd und differenziert zu Rassismus schreiben. Auch Bücher zu Gender-Normen werden stark nachgefragt.
Wir sind zu zweit in unserem unabhängigen Non-Profit-Verlag w_orten und meer, für Grafik, Satz, Werbung und Übersetzungen vergeben wir Aufträge. Ein Buch, das in unserem Verlag erscheint, muss empowernd und inspirierend sein, respektvoll und diskriminierungssensibel. Es darf gerne sprachkreativ und mutig sein sowie neue Themen wertschätzend ansprechen.
Die Erstauflagen unserer Bücher bewegen sich zwischen 1.000 und 2.000 Exemplaren. Viele Bücher sind in der zweiten oder dritten Auflage: „Vertrauen, Kraft und Widerstand, kurze Texte und Reden von Audre Lorde“, „Einführung in Islamische Feminismen“ von Lana Sirri und der Doppelband „Zu Lieben als politisches Handeln / Kapitalismus entlieben“ von Lann Hornscheidt sind unsere Bestseller.
Wir vertreiben unsere Bücher über Buchhandlungen, Büchertische, Veranstaltungen und Direktbestellungen bei uns - wobei im Vertriebsweg Buchhandel noch Luft nach oben ist.
Die Zeit ist definitiv reif für unsere Themen. Es braucht neue Perspektiven und Ansätze zu den beharrlichen Diskriminierungsstrukturen in dieser Gesellschaft. Unser Verlag leistet hier einen wichtigen Beitrag.
Gerade erscheint bei uns der Sprachleitfaden: „Wie schreibe ich divers? Wie formuliere ich gendergerecht?“ Weitere Sprachleitfäden folgen zu Antimuslimischem Rassismus, Antisemitismus und zu Behinderung und Sprache. Es kommt ein Sammelband zu Inter*-Aktivismus, ein Band mit kurzen prägnanten und humorvollen Erzählungen zum Leben blinder Eltern mit Kleinkind von Hannah Reuter, ein antirassistisches buddhistisches Buch sowie drei Romanübersetzungen aus Frankreich (Léonora Miano), Kroatien (Dragoslava Barzut) und Neuseeland (Tina Makereti). Und es wird einen Folgeband zu „Zu Lieben als politisches Handeln“ geben.
