Sonntagsfrage

Haben sich die Touchscreens im Schulbuchgeschäft bewährt, Herr Orthey?

19. November 2023
Redaktion Börsenblatt

Bei Lünebuch in Lüneburg und Salzhausen haben in diesem Sommer Self-Full-Service-Touchscreens beim Schulbuchgeschäft geholfen. Über den „Schulbuch-Finder“ konnten die Kund:innen mit wenigen Klicks ihre persönliche Schulbuchliste abrufen, bestellen und bezahlen. Hat sich die Investition gelohnt? Und wofür lassen sich die Touchscreens sonst noch einsetzen? Antworten von Lünebuch-Inhaber Jan Orthey.

Jan Orthey, Lünebuch

Jan Orthey, Lünebuch

Wie ist die Resonanz der Kund:innen auf die Touchscreens?

Sie fallen definitiv auf und wecken die Neugier der Kunden. Das Feedback ist klar positiv: Die Kunden schätzen unseren Innovationsgeist. 

Die Kombination aus dem bekannten Online-Schulbuch-Finder und innovativen Transfer an den POS, direkt in die Schulbuchabteilung, wird gerade in diesem Segment sehr gut angenommen. Schulbuch-Kunden sind oftmals Self-Service-Terminals aus dem Alltag gewohnt und gerade bei Nicht-Muttersprachlern bauen die Screens Schwellenängste ab. Hier kann man entspannt testen und schauen. Durch die intuitive Bedienung und die großformatige Darstellung der Cover vermitteln sie Sicherheit.

 

Wie viel Unterstützung brauchten die Kund:innen bei der Bedienung der Touchscreens?

In der Regel sehr wenig.  Unsere Buchhändlerinnen sind hier eher als Impulsgeber tätig und vermitteln bei Bedarf das Gefühl: Wir sind für dich da.

Entlastung fürs Team: Ist die Rechnung aufgegangen?

Eindeutig ja. Es war ja unser erstes Schulbuchgeschäft am neuen Standort und wir haben uns im Vorfeld sehr sorgfältig vorbereitet, wie die Abläufe sein sollen. Wo was stattfinden soll. Zum Beispiel haben wir mit Bodentattoos im Look & Feel des Schulbuchfinders, die vom Eingang direkt zu den Displays führten, gearbeitet.

Wie hoch waren die Entwicklungs- und Investitionskosten für die Touchscreens? Hat sich die Investition gelohnt?

Wir sind sehr zufrieden mit dem ersten Einsatz. Akzeptanz und Nutzung sind sehr gut. Die Anwendungen sind eine Investition in die Zukunft. Mit Schulbuchrabatten lässt sich die innovative Entwicklung nicht finanzieren. Das wissen wir alle.

Das Schulbuchgeschäft war für uns jedoch die optimale Warengruppe zur Einführung der Terminals, da die sehr aufwendigen Hintergrundarbeiten wie das Einholen, Korrigieren und Veröffentlichen der Schulbuchlisten eh seit Jahr und Tag zu unserem Service gehören.

Welche Weiterentwicklungen / weiteren Einsatzgebiete sind geplant?

Hier wird es vor allem für kleine Buchhandlungen richtig interessant. Die nächste Stufe ist bereits gestartet: der Kalender-Finder. Das bedeutet konkret, dass wir die gesamte Bandbreite von x-Tausenden Kalendern auf 1m² Ladenfläche darstellen.

Eine einladende Themen-Struktur gliedert das Angebot, auf der Detailseite der Kalender sind jeweils alle Kalenderblätter in hoher Auflösung hinterlegt. Das aufwendige (und beschädigungsanfällige) Abnehmen der Kalender durch Kunden entfällt komplett, das ist gerade auch für bewegungseingeschränkte Personen ein immenser Vorteil.

Die Abmessungen der Kalender sind auf den Artikelseiten prominent angezeigt – und für alle, die sich gerade nicht so genau vorstellen können, wie groß 47x83 cm sind, sind zwei Meterstäbe an den Rahmen der Terminals angebracht. Natürlich präsentieren wir weiterhin ausgewählte Kalender in der Buchhandlung, aber halt nicht mehr 2.000 verschiedene.

Wie können Kolleg:innen profitieren?

Mein Angebot an die Kolleginnen und Kollegen im gesamten Bundesgebiet ist: Das System ist komplett adaptierbar, lediglich 1m² Ladenfläche, ein Screen und eine Anbindung an das System von Softlevel sind erforderlich – und schon kann jede Buchhandlung das gesamte Kalendersortiment den Kundinnen und Kunden zur Verfügung stellen. Fragen zur Umsetzung beantwortet Softlevel sehr gern.

Weitere Entwicklungsstufen sind in Arbeit. In den nächsten Tagen wird unser Geschenkefinder, der seit Jahren auf Instagram und Facebook im Einsatz ist, für die Screens adaptiert. Die nächsten Schritte sind Hörbuch- und eBook-Downloads. Und dann kommt ja auch noch das Lernhilfengeschäft zum Schulhalbjahr und und und …

Gibt es etwas, das Sie im Nachhinein anders gemacht hätten?

Bei grundlegenden technischen Innovationen unterschätzt man gern den Zeitaufwand, zum Glück haben wir mit Fabian Künne einen IT-Koordinator und ausgebildeten Buchhändler, der aufgrund seiner Expertise mögliche Knackpunkte frühzeitig erkennt und gemeinsam mit den Buchhandels- und IT-Profis von Softlevel Lösungen erarbeitet hat.