Der von der Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften für Europa (VDFG) initiierte Offene Brief richtet sich an den Bundeskanzler, die Außenministerin, die Mitglieder des Deutschen Bundestages und Carola Lentz, Präsidentin der Goethe-Institute. Mit Bestürzung nehme man zur Kenntnis, heißt es, dass der "Neuausrichtung" des Vereins der Goethe-Institute drei Büros in Frankreich zum Opfer fallen sollen: Bordeaux, Lille und Straßburg. Dass das Auswärtige Amt und der Verein der Goethe Institute sich nun auch lange vernachlässigten Regionen zuwenden, sei richtig und geopolitisch geboten. Die Neuausrichtung dürfe aber nicht auf dem Rücken der deutsch-französischen Partnerschaft ausgetragen werden, die von beiden Regierungen immer wieder als zentral für die europäische Souveränität bezeichnet wird. "Die Unterzeichnenden sehen deshalb in der jetzt vorgestellten 'Neuausrichtung' das falsche Signal zum falschen Zeitpunkt."
Und weiter: "Mehr denn je hängt es von der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich ab, welche Zukunft Europa und unsere europäischen Werte haben werden. Dafür sind Begegnungen und Austausch sowie direkte Kommunikation und kulturelles gegenseitiges Verständnis unerlässlich. Dazu leisten die Goethe-Institute in Frankreich einen entscheidenden Beitrag."
Schließlich appelliert der Offene Brief an die verantwortlichen Mitglieder des Deutschen Bundestages, das Bundeskanzleramt, das Auswärtige Amt und das Goethe Institut, "sich im laufenden Haushaltsverfahren noch auf die Bedeutung der deutsch-französischen Verständigung für die europäische Kooperation zu besinnen und die Finanzierung der bestehenden Institute in Frankreich auch in Zukunft sicherzustellen".
Zu den Unterzeichnern zählen rund 45 Institutionen und Verbände sowie Persönlichkeiten wie Carolin Emcke, Tanja Graf, Serge und Beate Klarsfeld, Jonathan Landgrebe, Wolf Lepenies, Felicitas Lovenberg, Rainer Moritz, Michael Naumann, Andreas Rötzer, Gesine Schwan, Patrick Süskind oder Ulrich Wickert.