Auszeichnung der Stadt Chemnitz

Stefan-Heym-Preis für Erpenbeck

19. Januar 2023
Redaktion Börsenblatt

Die Schriftstellerin Jenny Erpenbeck erhält den von der Stadt Chemnitz vergebenen Internationalen Stefan-Heym-Preis 2023. Gelobt wird ihre "kritische Reflexion der gegenwärtigen Gesellschaft in ihren vielfältigen historischen und kulturellen Bezügen".

Das teilte die Stadt Chemnitz mit. In der Begründung des Kuratoriums heißt es unter anderem: "Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die kritische Reflexion der gegenwärtigen Gesellschaft in ihren vielfältigen historischen und kulturellen Bezügen. Dabei instrumentalisiert sie Literatur nicht als moralische Keule, sondern begreift sie – ganz im Sinne Stefan Heyms – als ein Medium, das dem Leser im besten Wortsinn 'zu denken gibt'."

Die in Ostberlin geborene Schriftstellerin Jenny Erpenbeck schlug neben ihrer Karriere als Theaterregisseurin in Deutschland und Österreich eine Laufbahn als Schriftstellerin ein. 1999 erschien ihr Debütroman "Geschichte vom alten Kind". Neben weiteren Romanen wie "Heimsuchung" (2008), "Aller Tage Abend" (2012), "Gehen, ging, gegangen" (2015) und "Kairos" (2021) veröffentlichte Erpenbeck Essays sowie Dramen, die sie zum Teil selbst inszenierte. Ihre Werke wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Insbesondere für ihr literarisches Schaffen wurde sie mit einer Reihe nationaler und internationaler Preise, zuletzt dem Uwe-Johnson-Preis, geehrt (siehe Meldung auf Börsenblatt online).

Die Preisverleihung findet am 1. April 2023 in einer Festveranstaltung statt.

Zum Preis

Der Internationale Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz wird alle drei Jahre in ehrendem Gedenken an Stefan Heym, den Sohn und Ehrenbürger der Stadt Chemnitz, verliehen. Die Ehrung soll herausragenden Autoren und Publizisten zuerkannt werden, die sich wie Stefan Heym in ihrem Wirken als Persönlichkeiten erwiesen haben, die sich in gesellschaftliche wie politische Debatten einmischen, um für moralische Werte zu streiten. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert.

Die Stadt Chemnitz verlieh 2008 erstmals den Internationalen Stefan-Heym-Preis an den israelischen Schriftsteller und Publizisten Amos Oz. Als weitere Preisträger folgten 2011 Bora Ćosić, 2013 Christoph Hein sowie 2017 Joanna Bator. Die kroatische Schriftstellerin und Journalistin Slavenka Drakulić und der schwedische Autor und Journalist Richard Swartz sind die Preisträger des Internationalen Stefan-Heym-Preises 2020.