"Wäre unsere Welt eine Mietwohnung, würden wir niemals eine Nachmieter:in finden", umriss Ralf Schweikart, Vorsitzender des Arbeitskreise für Jugendliteratur, die aktuelle Situation, in der KJinder unverändert Bücher brauchen. Sein Plädoyer für ein friedliches Zusammenleben der Völker, für Dialog, Austausch und Toleranz fand mit großem Applaus hörbar Zustimmung. Er dankte zudem den Verlagen, die sich für Bücher für ukrainische Kinder eingesetzthatten - und Roswitha Budeus-Budde von der "Süddeutschen Zeitung", die sich jahrzehntelang für die Vermittlung von Jugendliteratur eingesetzt hat und nun den Staffelstab in der Redaktion weitergibt.
Börsenvereinsvorsteherin Karin Schmidt-Friderichs bekannte, dass sie schon früh den Lesen verfallen ist undheimlich bis in die Nacht las: "Wer braucht schon Schlaf, wenn es Bücher gibt ..." Sie warb für das Lesen, weil es die Empathie fördert und dankte all denen, die Literatur vermitteln und der Jury des Deutschen Jugendliteraturpreises, die die Empfehlungen engagiert ermittelten. Buchmessedirektor Juergen Boos verriet, dass seine Mutter immer die Birne herausgedreht hatte, damit er nicht heimleich weiterlas: "So musste ich viel Geld in Batterien für die Taschenlampen investieren ..." Er wies darauf hin, wie wichtig die internationalen Texte und ihre Übersetzungen seien.
"Die Bücher fächern die Welt in ihrer ganzen Vielfalt auf", sagte Bundesjugendministerin Lisa Paus als Stifterin des Preises. " Sprache ist der Schlüssel zur Verständigung oder, um mit Victor Hugo zu sprechen: 'Die Zukunft gehört dem Buch und nicht den Bomben und dem Krieg':" Die Ministerin sicherte dem Preis weiter ihre Unterstützung zu - "er ist der wichtigste Preis in der Kinder- und Jugendliteratur und leistet entscheidende Lobbyarbeit".