Linda Wolfsgrubers künstlerische Neuinterpretation der biblischen Schöpfungsgeschichte vermenge Geschichte und Wissenschaft harmonisch miteinander, so die Jury. Die Zahl sieben sei dabei sowohl inhaltliches wie auch dramaturgisches Konzept. Mit der schlicht formulierten und dennoch zentralen Erkenntnis Weil sie uns anvertraut ist … leite die Künstlerin in den Schöpfungshymnus ein und setzt ihn in seiner theologisch-zeichenhaften Fülle um. Die einleitenden Eisberge, die am Ende des Buches sichtbar an Masse verloren haben, verdeutlichen die Verantwortung des Menschen für die Schöpfung. Linda Wolfsgruber habe mit sieben. die schöpfung einen meisterhaften Weckruf gestaltet, die Erde, die uns Menschen anvertraut ist, zu schützen und zu bewahren, heißt es in der Jurybegründung.
Die biblische Schöpfungsgeschichte werde damit nicht nur als religiöses Buch präsentiert, sondern auch an einen gesellschaftlichen Diskurs angebunden. Die Breite möglicher Auseinandersetzungen mit sieben werde so unterstrichen: "Sie reicht von einer niederschwelligen Erstbegegnung mit dem biblischen Schöpfungsbericht bis hin zu einer intensiven theologischen Auseinandersetzung, von einer genießenden Bildbetrachtung zu einer künstlerisch-intellektuellen. Diese Vielfalt ermöglicht die Einbindung des Buches in ein säkulares Umfeld gleichermaßen wie in ein multireligiöses", so die Jury.