Ulrike Draesner, die seit 2018 als freie Schriftstellerin in Berlin lebt, ist neben dem Schreiben eng der Wissenschaft verbunden. Nach dem Studium der Anglistik, Germanistik und Philosophie promovierte sie zu Theorien der Intertextualität und hatte Gast- und Poetikdozenturen in Kiel, Birmingham, Bamberg, Hildesheim und am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel inne. Seit 2018 ist sie Professorin am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Im Fokus von Draesners Forschung steht der Zusammenhang von Sprache und Wissen: Welches Wissen gibt es ohne oder außerhalb von Sprache? Und wie lässt sich eben dieses Wissen in literarische Werke "übersetzen", also eben doch in Sprache fassen, so dass unsere Welt als Möglichkeitsraum wächst.
Nicht nur in ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit, auch in ihren Gedichtbänden, Romanen, Essays, Erzählungen und Hörspielen beschäftigt sich Draesner mit diesen Themen, mit Metaphernbildung und dem (auto)biographischen Schreiben. Literatur sei für sie die Möglichkeit, Sehnsüchte, Traumata und den Menschen in seinen Beziehungen zu erkunden. Daneben zeichnet sich Ulrike Draesners Schreiben aus durch einen großen erzählerischen Humor.
Zuletzt erschienen von Ulrike Draesner der Roman "Die Verwandelten" (München 2023), mit dem sie für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war, "Poesiealbum 387" (Wilhelmshorst 2024) und "zu lieben. Roman" (München 2024). Sie wurde für Ihre Texte vielfach ausgezeichnet. 2016 erhielt sie den Nicolas-Born-Preis des Landes Niedersachsens, 2021 den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds und in diesem Jahr den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Die Lichtenberg-Poetikvorlesung wird unterstützt von der Stiftung der Georg-August-Universität Göttingen, Stiftung privaten Rechts, der Stiftung Niedersachsen und dem Wallstein Verlag.