In der Begründung der Jury heißt es:
„Leif Randts literarisches Werk – vier Romane hat er bislang vorgelegt – formiert eine der konsequentesten Ästhetiken der Gegenwart. Randts Texte schreiben die Tradition des Schönen unter den Bedingungen des Heute weiter, eines Heute, in dem das Schöne, wie in dem Roman ‚Schimmernder Dunst über Coby County‘ nicht nur durchweg von Räumen des Konsums umgeben, sondern auch mit diesen verstrickt ist. Der Science Fiction-Roman ‚Planet Magnon‘ wiederum imaginiert eine Zukunft, die von einer künstlichen Intelligenz dirigiert wird, und konfrontiert die Individuen dennoch mit dem Druck, stets kreativ und leistungsbereit sein zu sollen – das Ganze in einer hochartifiziellen Ästhetik mit Reminiszenzen an den Spacepop ebenso wie an Harry Potter oder Aldous Huxleys ‚Brave New World‘. Der 2020 vorgelegte Roman ‚Allegro Pastell‘ schafft das Kunststück, eine Liebesgeschichte zu erzählen, die von den Style-Geboten der Gegenwart bestimmt wird und zu nicht unwesentlichen Teilen aus WhatsApp-Kommunikation besteht. Das ist nie unmittelbar und naiv, sondern vielfältig gebrochen, aber auch nicht parodistisch, sondern auf wundersame Weise ebenso gegenwartsdiagnostisch und intelligent wie anrührend.“
Leif Randt ist 1983 in Frankfurt am Main geboren und arbeitet als freischaffender Schriftsteller in Maintal und Berlin. Sein letztes Buch „Allegro Pastell“ erschien 2020 und wurde zum Bestseller, war unter anderem für den Deutschen Buchpreis nominiert und wird aktuell verfilmt.
Ausgezeichnet wurde seine Arbeit zuletzt mit dem Mörike-Preis der Stadt Fellbach (2021) sowie mit Aufenthaltsstipendien in Japan (2016) und Irland (2019). Seit 2017 co-kuratiert er das Programm auf tegelmedia.net.