Literaturpreise

Leif Randt mit Mörike-Preis 2021 ausgezeichnet

15. Dezember 2021
Redaktion Börsenblatt

Der Schriftsteller Leif Randt wird, unter anderem für seinen Roman „Allegro Pastell“, mit dem Mörike-Preis 2021 ausgezeichnet. Er wurde von Ijoma Mangold ausgewählt. Den Förderpreis erhält die Autorin Olivia Wenzel.

Der Schriftsteller und Literaturkritiker Ijoma Mangold durfte als von der Jury ausgewählte Vertrauensperson über den Preisträger entscheiden. „Leif Randt ist für mich einer der faszinierendsten Schriftsteller der deutschsprachigen Literatur, weil seine Romane eine Gegenwart beschreiben, die uns auf unheimliche Art vertraut vorkommt, für die wir aber ohne Leif Randts Erzählstil, seinen Tonfall, seinen Blick, blind geblieben wären. Er lässt uns das sehen, wofür wir bisher noch keine Begriffe hatten. Genau das soll Literatur, weil nur Literatur das kann.“

Leif Randt ist damit der bisher jüngste Mörike-Preisträger. Randt wurde 1983 in Frankfurt am Main geboren, hat Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim studiert und lebt in Berlin. Er debütierte mit „Leuchtspielhaus“ 2009. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem Nicolas-Born-Debütpreis des Landes Niedersachsen, dem Düsseldorfer Literaturpreis und dem Erich Fried Preis. Sein viertes Buch „Allegro Pastell“ erschien im März 2020, war nominiert für den Leipziger Buchpreis und stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Die Filmrechte am Roman sind auch schon verkauft. Der Autor wird das Drehbuch selbst schreiben. 

Den mit 3.000 Euro dotierten Förderpreis erhält die Autorin Olivia Wenzel. Sie wurde vom Preisträger Leif Randt auserwählt. Sie wurde 1985 in Weimar geboren und studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis in Hildesheim. Besonders gelobt wurde ihr Debüt „1000 Serpentinen Angst“, mit dem sie gemeinsam mit Leif Randt auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2020 stand. Für den Roman erhielt sie außerdem den Literaturpreis der Stadt Fulda.

Neben Prosa schreibt sie auch Theatertexte.  In ihren Texten setzt sie sich häufig mit den diversen Rollen der Menschen in der Gesellschaft und der Vereinzelung und Entfremdung des Subjekts auseinander und reflektiert über Identität, Diskriminierung, Kapitalismus und moderne Technologien.

Die traditionelle Preisverleihung in Fellbach wird coronabedingt ausfallen. Die Mörike-Rede des Preisträgers kann ab dem 16. Dezember auf der Website der Stadt Fellbach angehört werden.

Der Mörike Preis wird seit 1991 alle drei Jahre von der Stadt Fellbach im Andenken an den dichter Eduard Mörike vergeben. Er ist mit 15.000 Euro dotiert und zeichnet deutschsprachige Dichter:innen oder Schriftsteller:innen aus, die durch die Qualität ihres Schaffens würdig erscheinen, im Namen von Eduard Mörike geehrt zu werden. Der Förderpreis, der auch an fremdsprachige Autor:innen vergeben werden kann, ist mit 3.000 Euro dotiert.

Erster Preisträger des Mörike-Preises war Wolf Biermann im Jahr 1991. Zuletzt erhielten ihn Elke Erb (2018) und Jan Wagner (2015).