Vergeben wird die neue Auszeichnung durch die Geschwister Boehringer Ingelheim Stiftung für Geisteswissenschaften, die Preisverleihung fand laut Mitteilung am 12. Mai statt. Bei der Premiere wurden prämiert:
- Lars Kreye mit dem 1. Preis in Höhe von 10.000 Euro für seine Analyse der sozialen und wirtschaftlichen Bedeutung von Forstwirtschaft in Afrika. Die Universität Göttingen promovierte ihn 2018 für die nun ausgezeichnete Arbeit "'Deutscher Wald' in Afrika. Koloniale Konflikte um regenerative Ressourcen, Tansania 1892–1916". Sie erschien 2021 bei Vandenhoeck & Ruprecht in der Buchreihe Umwelt und Gesellschaft.
- Mit dem 2. Preis in Höhe von 6.000 Euro die Assistenzprofessorin Dariya Manova für ihre Arbeit "'Sterbende Kohle' und 'flüssiges Gold'" über die Darstellung von Rohstoffen in der Literatur. Ihre nun ausgezeichnete Promotion "'Sterbende Kohle' und 'flüssiges Gold'. Rohstoffnarrative in der Populärliteratur und Publizistik der deutschen Zwischenkriegszeit" erhielt auch den Scherer-Preis der Richard M. Meyer Stiftung und erschien 2021 im Wallstein Verlag.
Beide Arbeiten hätten durch ihre herausragende wissenschaftliche Qualität, ihren internationalen Blick und ihre fächerübergreifende Analyse überzeugt. Sie würden auf eindrucksvolle Art zeigen, welch wichtige Rolle die Geisteswissenschaften in unserer Gesellschaft spielen können. Insbesondere in Zeiten, die von Umbrüchen, Unsicherheiten und Konflikten geprägt sind, können sie vielschichtige Analysen und Perspektiven, Einordnungen und Denkanstöße bieten.
Lars Kreye untersuchte aus der Perspektive der Kolonial-, Umwelt- und Sozialgeschichte den Umgang mit den Waldressourcen in Tansania durch die deutsche Kolonialmacht zwischen 1882 und 1916. Die vielschichtige Analyse weise dabei wesentliche Parallelen zu aktuellen Diskussionen auf.
Dariya Manova habe aufgedeckt, dass Rohstoffe wie Öl und Kohle in der Zeit zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg zu einem Leitmotiv in Literatur und Publizistik wurden. Sie habe untersucht, wie der Diskurs über endliche Rohstoffe die Programme der Buchverlage und den Pressemarkt prägte – mit z. T. verblüffenden Parallelen zu heute.