„Meena Kandasamy ist eine furchtlose Kämpferin für Demokratie und Menschenrechte, für das freie Wort und gegen die Unterdrückung von Landlosen, Minderheiten und Dalit in Indien; keine ‚Ms Angenehm‘, eher eine ‚Ms Militancy‘, wie eines ihrer Bücher heißt“, so Cornelia Zetzsche, Vizepräsidentin des deutschen PEN-Zentrums. „Mit Empathie, analytischer Schärfe und literarischem Furor fährt sie durch patriarchale, feudale Strukturen und benennt in Reden und Schriften Gewalt gegen Frauen, Folgen eines ungezügelten Kapitalismus und ein Massaker an Bauern in Südindien.“
1984 in Chennai (damals Madras)/ Tamil Nadu geboren, kommt Meena Kandasamy aus einer Dalit-Familie. Die Eltern waren Akademiker, aber als Kastenlose der Diffamierung und Benachteiligung ausgesetzt. Das hat die Tochter geprägt.
Ihre Romane erzählen von politisch-historischen und zugleich höchst aktuellen Ereignissen. Mit „Ayaankali“ übersetzte sie den oppositionellen Aktivisten und Dalit-Führer Thirumavalan aus Tamil Nadu ins Englische, später auch tamilische Dichterinnen, die – wie sie – gegen die Unterdrückung von Frauen, gegen Ausbeutung, gegen Klasse, Kaste und Rassismus kämpfen.
Meena Kandasamy ist eine wortgewandte Schriftstellerin, Übersetzerin und Herausgeberin der englischsprachigen Zeitschrift „The Dalit“, Feministin und Aktivistin für Rede- und Pressefreiheit. Lange wohnte sie in London, jetzt lebt sie wieder in Indien. Auf Deutsch liegen ihre Bücher bei CulturBooks und Wunderhorn vor: „Schläge. Ein Porträt der Autorin als junge Ehefrau“ (2020) und „Reis und Asche“ (2016).