In der Jury-Begründung heißt es: „Judith Hermanns Roman Daheim stellt literarisch souverän die Fragen nach Heimat und Identität, nach Lebensentwürfen und -verläufen. Er enttarnt die Vergeblichkeit der Versuche, Lebenswirklichkeit und Lebenswelten final zu fassen, einzuordnen und in feste Raster und Schubladen zu stecken und verweist sprachlich nüchtern, beinahe lakonisch, auf das eigene Sehen, Entdecken und Erleben der Leser*innen.“
Judith Hermann ist 1970 in Berlin geboren und veröffentlichte 1998 ihr Debüt „Sommerhaus, später“. Es folgten verschiedene weitere Erzählungen. 2014 erschien ihr Romandebüt „Aller Liebe Anfang“. „Daheim“ ist ihr zweiter Roman. Er wurde unter anderem mit dem Kleist-Preis, dem Rheingau Literatur Preis und dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet.
Judith Hermann wird den Preis am Samstag, 30. April 2022 in Hannover überreicht bekommen. Die Preisverleihung findet in den Räumen der VGH Versicherungen, deren Stiftung Preisausrichter ist, statt.
Die Laudatio hält der Literaturkritiker und Alfred-Kerr-Preisträger 2021 Roman Bucheli (NZZ). Judith Hermann wird aus einem bisher unveröffentlichten Text lesen.