Die norwegische Regierung hat zum ersten Mal den zu Ehren von Literaturnobelpreisträger Jon Fosse gestifteten Fosse-Preis für Übersetzer und die erste Fosse-Vorlesung bekanntgegeben. Die Fosse-Vorlesung und die Verleihung des Fosse-Preises werden am 24. April 2025 im Königlichen Palast in Oslo stattfinden, organisiert von der norwegischen Nationalbibliothek. Schirmherrin für beide Auszeichnungen ist Kronprinzessin Mette-Marit. Die beiden Ehrungen sollen die Kraft der Literatur und ihre Rolle in der Gesellschaft hervorheben, erklärte die Ministerin für Kultur und Gleichstellung Lubna Jaffery.
Der französische Philosoph und Theologe Jean-Luc Marion wurde eingeladen, die erste Fosse-Vorlesung zu halten. Preisträger des ersten Fosse-Preises für Übersetzer ist der deutsche Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel. Ernannt wurde er von der Nationalbibliothek und von Jon Fasse in Absprache mit NORLA (Norwegische Literatur im Ausland). Neben Jon Fosse übersetzte Schmidt-Henkel eine Reihe weiterer norwegischer Autor:innen, darunter Henrik Ibsen, Kjell Askildsen, Ruth Lillegraven, Cecilie Løveid und Tarjei Vesaas.
"Deutschland ist traditionell das wichtigste Land für übersetzte norwegische Literatur, und Hinrich ist seit vielen Jahren der bedeutendste deutsche Übersetzer, daher halte ich diese Wahl für völlig naheliegend", so Jon Fosse. NORLA-Direktorin Margit Walsø ergänzt: "Schmidt-Henkel verfügt über eine beeindruckende und vielseitige Bibliographie in den Bereichen Prosa, Drama, Lyrik und Kinderbücher. Die Rolle, die er für die norwegische Literatur im Ausland gespielt hat, ist eine ganz besondere.“