Die Jury würdigt mit der Preisvergabe das literarische Gesamtwerk der Autorin. "Ein Leitthema Kriens ist die Zerbrechlichkeit junger und alter Individuen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bezügen. In ihrem letzten Roman 'Mein drittes Leben' steht die Frage nach existentiellen Grenzerfahrungen und ihrer Bewältigung im Mittelpunkt. Das Leben vom Ernstfall aus zu betrachten, den Verlust eines geliebten Menschen oder lebensbedrohliche Krankheiten zu ertragen und wieder Orientierung zu gewinnen - darum ringen die Menschen in Werken Kriens", so Schneider.
Auch im Hinblick auf den Namensgeber des Preises sieht sich die Jury in ihrer Wahl bestätigt und erklärte: "Gesellschaftliche Ankerplätze zerbröseln zusehends, nicht nur in Coronazeiten ertragen viele Menschen nicht mehr den zunehmenden Verlust von Sicherheiten und suchen nach neuem Vertrauen. Krien hält dabei an Tugenden wie Gerechtigkeit und Tapferkeit fest, die für Walter Hasenclever in Zeiten politischer Radikalisierung Maßstab des persönlichen Handelns waren. Die Autorin und der Namensgeber des Preises treffen sich in ihrem Kampf um die innere und äußere Balance des Menschen."
Der Jury gehörten in diesem Jahr Bettina Baumann (Einhard-Gymnasium), Hilde Scheidt (Bürgermeisterin der Stadt Aachen), Dr. Jan Bürger (Literaturinstitut Marbach), Olaf Müller (Leiter des Kulturbetriebs der Stadt Aachen), Martin Schwoll (Geschäftsführer der Buchhandlung Backhaus), Thomas Thelen (Chefredakteur der Aachener Zeitung) sowie Axel Schneider (Vorsitzender der Walter-Hasenclever-Gesellschaft und der Jury) an.