Hessischer Verlagspreis 2021

Frankfurter Verlagsanstalt und Furore Verlag ausgezeichnet

28. Mai 2021
von Börsenblatt

Die Frankfurter Verlagsanstalt und der Kasseler Furore Verlag werden mit dem Hessischen Verlagspreis ausgezeichnet. Insgesamt 20.000 Euro werden vergeben.

Die hessische Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn gab heute die Juryentscheidung für den Hessischen Verlagspreis bekannt: Die Frankfurter Verlagsanstalt wird mit dem 15.000 Euro dotierten Hauptpreis ausgezeichnet. Den mit 5.000 dotierten Sonderpreis bekommt der Musik-Verlag Furore aus Kassel.

„Das literarische Programm der Frankfurter Verlagsanstalt schenkt mit beeindruckender Konsequenz junger Literatur wie etablierten Stimmen das Vertrauen“, erklärt Angela Dorn. Weltweit einzigartig sei das Programm des Furore Verlags aus Kassel, der ausschließlich Musiknoten, Bücher und CDs von Komponistinnen veröffentlicht. „Zurecht ausgezeichnet“, findet Dorn. „Ich gratuliere den Verlagen zu diesem Erfolg und wünsche ihnen, dass der Preis dazu beitragen wird, sie in ihrer Arbeit nachhaltig zu unterstützen. Denn gerade in dieser Zeit verdienen alle hessischen Verlage unsere Aufmerksamkeit.“

Auch Barbara Jost, Vorsitzende des Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland des Börsenvereins, freut sich über die Vergabe des Hessischen Verlagspreises trotz Corona. Zwei sehr interessante hessische Unternehmen habe die Jury ausgewählt. „Die Frankfurter Verlagsanstalt zeigt mit ihren zeitgenössischen literarischen Neuerscheinungen, Debütwerken und Wiederentdeckungen, dass gute Verlagsarbeit und anspruchsvolle Literatur auch durch Krisen tragen. Der Furore Verlag, ein außergewöhnlicher Musikverlag, der Noten, Bücher und CDs ausschließlich von Frauen im Programm hat, feiert in diesem Jahr sein 35-jähriges Bestehen. Ob literarisch oder musikalisch, beide Verlage zeichnet aus, dass sie auch unbekannten Ausnahmekünstler*innen eine Plattform bieten und dies mit großem Erfolg.“

Die Jury lobte die Frankfurter Verlagsanstalt nicht nur für ihre Offenheit gegenüber Debütant*innen, aber besonders für die „im allerbesten Sinne altmodische Haltung, nicht in Einzelpublikationen zu denken“ und mit größter Treue verlegerische Heimat für ihre Hausautor*innen und ihre Gesamtwerke zu sein.

Der Kasseler Furore Verlag überzeugte die Jury vor allem mit ihrer konsequenten Linie. Seit 35 Jahren werden ausschließlich Werke von Komponistinnen veröffentlicht. „Bis heute ist der Verlag mit seinen Noten, Büchern und CD-Veröffentlichungen weltweit einzigartig. Über 2000 Werke von 170 Komponistinnen aus fast allen Erdteilen wurden bisher veröffentlicht. Furore hat die Musik von Frauen, die jahrhundertelang ignoriert oder missachtet wurde, im Konzertleben wieder hörbar gemacht, ihnen zum Durchbruch im internationalen Konzertbetrieb verholfen und damit einen wichtigen Beitrag zum Musikleben nicht nur in Deutschland geleistet.“

Die Jury setzte sich zusammen aus:

  • Florian Balke (FAZ)
  • Katharina Hesse (Stiftung Buchkunst)
  • Björn Jager (Hessisches Literaturforum)
  • Jutta Leimbert (Buchhandlung Vaternahm, Wiesbaden)
  • Hans Sarkowicz (Hessischer Rundfunk)
  • Ute Schwens (Deutsche Nationalbibliothek)
  • Aljoscha Walser (Berater für die Medienindustrie)

 

Bewerben konnten sich alle unabhängigen Verlage, deren jährlicher Umsatz unter zwei Millionen Euro liegt und einen Firmensitz in Hessen haben. Die Ausschreibung richtete sich an alle Verlagssparen. Die Jury bewertete Verlagsstrategie und das Gesamtprogramm.