Vier Wochen New York

Feuchtwanger-Stipendium an Ilknur Kocer

25. April 2023
Redaktion Börsenblatt

Die 1988 geborene Ilknur Kocer schreibt und zeichnet Geschichten über kulturelle Interferenzen. Dabei setzt sie sich in ihren Arbeiten häufig mit den Themen Migration, Rassismus und Feminismus auseinander.

Das Feuchtwanger-Stipendium ermöglicht einen New York-Aufenthalt

Das Lion-Feuchtwanger-Stipendium hatte die Stiftung Kommunikationsaufbau zum 60. Todestag und anlässlich des Erscheinens der Tagebücher von Lion Feuchtwanger im Aufbau Verlag im Herbst 2018 eingerichtet. In diesem Jahr geht es Ilknur Kocer, wie die Stiftung mitteilt. Kocer setzt sich in ihren Arbeiten häufig mit den Themen Migration, Rassismus und Feminismus auseinander. Seit 2017 veröffentlicht Kocer in Magazinen und Zeitungen wie "Resist!", "Der Freitag" und "Triebwerk". 2020 entwickelte sie für den Landkreis Göttingen den Comic "Du nix verstehen?! Ein Comicbuch zu Migrationserfahrungen". Ilknur Kocer ist Mitglied des Künstler:innen Kollektivs "Die Goldene Diskofaust".

  • Weitere Infos zu Kocer finden sich auf ihrer Website: hier

Aus der Jury-Begründung: "Ihr aktuelles autofiktionales Projekt mit dem Arbeitstitel 'Tulpenförmiges Glas – Çay Bardagı' veranschaulicht die Geschichte eines türkischen 'Gastarbeiters' in Deutschland und parallelisiert sie mit den Erfahrungen seiner Enkelin, die sich mit den Wurzeln ihres Großvaters und ihrer eigenen hybriden Identität auseinandersetzt. Kocer nimmt Abstand von traditionellen Comic-Codes und traut sich, mit dem Medium der Bildergeschichte zu experimentieren. Bild- und Textebene werden genutzt, um Perspektiven und Zeitebenen zu potenzieren; atmosphärisch dichte Zeichnungen geben dem Nicht-Sagbaren Raum und bleiben haften."

Zum Stipendium

Das Lion-Feuchtwanger Stipendium wird jährlich an eine:n junge:n Autor:in vergeben, die/der bislang nicht in einem Verlag veröffentlicht hat. Es soll eine intensivere Arbeitsphase an einem aktuellen Projekt ermöglichen. Außer den herkömmlichen Gattungen Prosa, Lyrik und Drama können dies auch illustrierte Texte, Comics/Graphic Novels oder andere crossmediale Projekte sein.

Das Stipendium wird nicht ausgeschrieben, sondern von einer von der Stiftung berufenen Jury vergeben, deren Vorsitz Constanze Neumann, Geschäftsführerin der Aufbau Verlage, innehat. In diesem Jahr gehörten Elisabeth Ruge (Literaturagentin) und Prof. Dr. Marie Schröer (Universität Potsdam) der Jury an.

Die/Der Stipendiat:in wird vier Wochen lang als Writer in Residence am OMI International Art Center New York leben und am dortigen Künstlerprogramm teilnehmen.