Helga Schubert hat bereits 1980 beim Bachmann-Preis lesen wollen, allerdings wurde der heute 80-jährigen damals die Ausreise aus der DDR verboten. Von 1987 bis 1990 saß sie selbst in der Jury der Tage der deutschen Literatur. Mit ihrem Text über eine schwierige Mutter-Tochter-Beziehung ist sie die älteste Preisträgerin des Bachmannpreises. „Vom Aufstehen“ habe alle angerührt, so Jury-Mitglied Insa Wilke, die Helga Schubert eingeladen hat. „Eine Frau liege im Bett und zögere das Aufstehen hinaus, ein klassisches literarisches Motiv, das Erinnern an die Mutter. 80 Jahre Leben, 20 Minuten Lesezeit – der Stoff hätte eine Geschichte der Katastrophe sein können, aber sie zeige, wie man Frieden mache“, heißt es auf der Website.
Die Schriftstellerin und Psychologin Helga Schubert ist 1940 in Berlin geboren und begann in den Sechzigerjahren mit dem Schreiben von Kinderbüchern und Prosatexten. Ausgezeichnet wurde sie unter anderem mit dem Heinrich-Mann-Preis (1986) und dem Hans-Fallada-Preis (1993).
Der Bachmannpreis ist mit 25.000 Euro dotiert.