Gestorben

Hans Magnus Enzensberger ist tot

25. November 2022
Redaktion Börsenblatt

Der Schriftsteller, Lyriker, Herausgeber und Übersetzer Hans Magnus Enzensberger ist gestern im Alter von 93 Jahren in München gestorben.

Hans Mganus Enzensberger bei einem seiner letzten Auftritte

Das teilte der Suhrkamp Verlag mit, mit dem Enzensberger über Jahrzehnte eng verbunden war. Auch der Hanser Verlag bestätigte die Nachricht vom Tod des Autors und einflussreichen Intellektuellen.

Bis 1957 arbeitete Enzensberger für Alfred Andersch als Hörfunkredakteur beim Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart. Auch in den folgenden Jahren entstanden zahlreiche „Radio-Essays“. 1962 erschienen Teile davon in Buchform unter dem Titel "Einzelheiten I und II". Sie waren der Auftakt seiner vielfältigen und produktiven Arbeit als Essayist, der er sein Leben lang treu blieb und mit der er stilprägend wirkte.

Enzensberger lebte in Norwegen, Italien, Kuba und den Vereinigten Staaten, er arbeitete als Lektor, mischte sich immer wieder in den gesellschaftlichen Diskurs ein und bestimmte seit den 60er Jahren politische Debatten sehr stark. Enzensberger veröffentlichte mehr als 100 Prosawerke für Erwachsene und Kinder, Essays, Dramen und Gedichtbände, teilweise unter Pseudonym.

  • 1957 publizierte Enzensberger seinen ersten Gedichtband „die verteidigung der wölfe“.
  • 1963 erhielt er den Georg-Büchner-Preis.
  • Hans Magnus Enzensberger war Gründer und viele Jahre Herausgeber des „Kursbuches“
  • 1980 gründete er gemeinsam mit Gaston Salvatore das Kulturmagazin „TransAtlantik“
  • Von 1985 bis 2007 gab er zusammen mit Franz Greno die "Die Andere Bibliothek" heraus

Bereits im Dezember 2014 hat Enzensberger sein Archiv als Vorlass an das Deutsche Literaturarchiv Marbach gegeben.