„Atefeh ist eine Dichterin und Aktivistin, die allein für ihre regierungskritische Meinung verhaftet wurde und umgehend freigelassen werden muss“, sagt der iranische Schriftsteller Amir Cheheltan im PEN-Podcast. Die deutsche Bundesregierung müsse ihre zu freundliche Haltung gegenüber Iran überdenken. „Priorität in der Politik des Westens hat immer die Wirtschaft, vor allem jetzt, in schwierigen Zeiten der Gas- und Öl-Knappheit nach Russlands Überfall auf die Ukraine“, so Cheheltan weiter, „Priorität sollten aber vielmehr die Menschenrechte haben“.
Atefeh Chaharmahalian, Dichterin, Aktivistin und frühere Vorsitzende des iranischen Schriftstellerverbands, wurde am 3. Oktober verhaftet und wird im Gefängnis im Norden Teherans festgehalten. Inzwischen habe sie Kontakt zu ihrer Familie, dennoch herrsche größte Sorge, so der PEN.
„Autoren und Autorinnen in Iran wie Atefeh Chaharmahalian sind zum Symbol der Freiheit und der Menschenrechte geworden. Ihren Mut gilt es zu unterstützen, gegen staatliche Gewalt, gegen scheinbare ökonomische Zwänge, gegen Aktivitäten vor unserer Haustür, die mit dem Mullah-Regime kooperieren“, so Cornelia Zetzsche, Vizepräsidentin und Writers in Prison Beauftragte des deutschen PEN-Zentrums.