Der Festivalklassiker des diesjährigen Literaricum Lech ist "Lolita" von Vladimir Nabokov. Rund um das Buch werden vom 18. bis 21. Juli Lesungen und Gespräche mit Autor:innen und Gäst:innen stattfinden.
Als "Lolita" im Jahr 1955 erschien, wurde der Roman zuerst verboten und machte den Autor später weltberühmt. Und auch fast 70 Jahre nach Erscheinen bietet das Buch noch immer Anlass für viele Diskussionen. Welchen Einfluss haben die verschiedenen Verfilmungen auf die Interpretation des Werkes? Wie hat sich der Blick gerade in Zeiten von MeToo verändert? Wie werden toxische Liebe und weibliche Misogynie in Literatur und Gesellschaft verhandelt? Und wie wirken sich Dogmen und Tabus auf die Literatur aus?
Auf Initiative und Einladung von Nicola Steiner, Michael Köhlmeier und Raoul Schrott diskutieren darüber Terézia Mora, Elisabeth Bronfen, Nora Bossong, Aris Fioretos, Sophia Fritz und Philipp Hübl.
Begleitet wird das Programm durch eine Lesung aus dem Werk von Thomas Sarbacher und die ARTE-Dokumentation "Die Wahrheit über Lolita", die in dem neu eröffneten Kulturzentrum "Lechwelten" gezeigt wird. Weitere Veranstaltungsorte sind die Kriegeralpe und das Hotel Sonnenburg.
Den Abschluss des Literaricum Lech bildet am Sonntag die Preisverleihung an den zweiten "Poeta Laureatus", den Schriftsteller und Übersetzer Clemens J. Setz. Die Laudatio hält Alexander Wasner (SWR). Das Amt des "Poeta Laureatus" steht in einer langen Tradition. Jedes Jahr wird eine Lyrikerin oder ein Lyriker als "Poeta Laureatus" ausgezeichnet, das Preisgeld beträgt 15.000 Euro. Die:Der Lyriker:in begleitet ein Jahr lang das Zeitgeschehen mit einem Gedicht, das in regelmäßigen Abständen publiziert wird.