Der deutsche Online-Handel hat seinen Umsatz von 4,4 Milliarden Euro 2018 in einem Jahr auf 5,9 Milliarden Euro erhöht. Als Gründe für den hohen Zuwachs zählt der Handelsverband Deutschland eine bessere Einzelhandelskonjunktor 2019, aber auch die Bereitschaft über das Smartphone zu bestelen, das die Zugriffsschwelle verringert sowie Kauffrequenzen erhöht. Online-Käufer geben mehr Geld pro Einkauf aus und die onlineaffine Altersgruppe wächst zur kaufkräftigen Altersgruppe heran.
Der HDE-Online-Monitor 2020 zeigt auch, dass Verbraucher im vergangenen Jahr durchschnittlich 80-mal im stationären Nicht-Lebensmittelhandel einkaufen waren; online liegt die Zahl bei 22 Einkäufen. Der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp sieht in einigen Teilbranchen noch viel Potential. „Beispielsweise liegt der Online-Anteil beim Lebensmittelumsatz immer noch bei nur rund einem Prozent. Insgesamt sehen wir seit Jahren eine immer stärker steigende Bedeutung des Online-Handels. Die Branche ist und bleibt der Wachstumstreiber Nummer eins im Einzelhandel“.
Reine Online-Käufer gibt es allerdings nicht. Mindestens einmal pro Jahr kaufen alle Verbraucher auch im stationären Handel ein. 62 Prozent der Haushalte kaufen mindestens einmal im Jahr im Netz ein. „Die Kunden suchen sich je nach Produkt und persönlicher Situation die für sie bequemste Lösung aus – egal ob online oder stationär. Deshalb ist es so wichtig, dass die Händler die Chancen und Vorteile beider Vertriebskanäle miteinander kombinieren und für sich nutzen“, so Tromp weiter.
Ein überdurchschnittliches Wachstum konnten Markplatzanbieter wie Amazon, Zalando und About You, erreichen. Während die Branchen Fashions, Consumer Electronics, Wohnen & Einrichhten sowie Freizeit ein Online-Umsatz-Plus von jeweils über 10 Prozent verzeichneten, verzeichnen die Branchen einen Umsatzverlust im stationären Handel.
Für die Buchbranche errechnet das HDE einen Onlineanteil von 29 Prozent bei einem unterdurchschnittlichen Umsatzwachstum von 4,6 Prozent.