Hohes Potenzial bei der Generation 60+
2016 gaben die Bundesbürger (ab 14 Jahre) pro Person 1.232 Euro für ihre Online-Einkäufe aus, zwei Jahre später waren es 1.355 Euro, so der Handelsverband Deutschland (HDE) in einer Presseinformation zu seiner Erhebung. Insbesondere bei der Generation 60 plus sei die Zahl der Online-Shopper gewachsen: So konnte hier ein Plus von elf Prozent im Jahr 2018 verzeichnet werden. "In den älteren Generationen liegen noch große Wachstumspotenziale. Auf diese Zielgruppe speziell zugeschnittene Angebote lohnen sich", so der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp.
- Im vergangenen Jahr shoppte nur rund jeder dritte über 60-jährige online (34,5 Prozent), während jüngere Generationen zu 80 Prozent im Internet einkauften − das aber offenbar schon länger, wie ein Blick auf die Wachstumsraten zeigt (14−29-Jährige: unverändert; 30−59-Jährige: +1 Prozent).
9,1 Prozent mehr Umsatz
Insgesamt sei das Umsatzplus im Online-Handel 2018 beim Einzelhandel im engeren Sinn mit 9,1 Prozent im Vergleich zu 2017 etwas schwächer ausgefallen als erwartet (zum Vergleich: beim Offline-Handel waren es +1,8 Prozent). Dabei sei das Bild in den einzelnen Handelsbranchen unterschiedlich. Wachstumstreiber sind vor allem die Bereiche Lebensmittel und Kosmetik, Heimwerken und Garten sowie Wohnen und Einrichten. Den größten Online-Anteil am Umsatz weisen seit Jahren die Branchen Bekleidung und Accessoires sowie der Elektrohandel auf.
Aber: "Das Online-Wachstum verschiebt sich langsam in neue Warenbereiche. Insbesondere der Online-Lebensmittelhandel wächst sehr dynamisch", so Tromp weiter. 2018 sei der Umsatz mit Lebensmitteln im Vorjahresvergleich um fast 16 Prozent gestiegen. Insgesamt erzielt der Handel in diesem Bereich dennoch lediglich ein Prozent seines Umsatzes online.
Bei Büchern hatte laut HDE-Online-Monitor der Online-Handel 2018 einen Anteil von 27,6 Prozent. Es sei aber eine Warengruppe mit unterdurchschnittlichem Wachstum von 2016 bis 2018 (+3,5 Prozent). Beim Umsatz sind Bücher in der Rubrik Freizeit & Hobby miterfasst: Diese hatte 2018 einen Anteil von 14,9 Prozent am Online-Handel, das entsprach 8,0 Milliarden Euro.
Amazon dominiert Online-Handel
Amazon.de hatte über seinen Eigenhandel (19 Prozent) und seinen Marketplace (27 Prozent) einen Anteil von 46 Prozent am Onlinehandel, der gleiche Wert wie im Jahr zuvor. Der Anteil des Marketplace ist dabei um zwei Prozentpunkte gestiegen, der Eigenhandel um zwei Prozentpunkte geschrumpft.
Ein weiteres Ergebnis: Der stationär verortete Handel konnte seinen Anteil am Online-Handel von 2010 (30,4 Prozent) bis 2018 (32,5 Prozent) vergrößern.
Frequenzrückgang im stationären Buchhandel
Auf Basis des GfK Consumer Panel spricht der HDE-Online-Monitor von einem überproportionalen Rückgang der Einkaufshäufigkeit im stattionären Handel im Bereich Büro/Medien/Bücher: Gegenüber 2014 waren es 2018 bei der Einkaufshäufigkeit pro Jahr offline minus 12,7 Prozent und online minus 0,8 Prozent.
Onlinehandel insgesamt
Branchenübergreifend liege der Online-Anteil am Einzelhandelsumsatz bei zehn Prozent. 2018 wurden im Online-Handel in Deutschland 53 Milliarden Euro umgesetzt. Für 2019 lautet die Prognose 57,8 Milliarden Euro (+8,5 Prozent gegenüber 2018; damit eine weitere Abschwächung). Der Marktanteil des Online-Handels soll leicht auf 10,8 Prozent steigen.
Der HDE-Online-Monitor 2019 wurde vom IFH Köln im Auftrag des Handelsverbandes Deutschland erstellt.
Zum HDE-Online-Monitor: www.einzelhandel.de/online-monitor