Laut Medienberichten testet Facebook zudem gerade ein Live Shopping, dabei würden während Video-Livestreams (etwa auf Instagram) Kaufangebote eingeblendet. Facebook will im E-Commerce offenbar künftig eine wichtigere Rolle spielen. Dabei könnte Facebook mit seinen 2,6 Milliarden Nutzern zu einem Konkurrenten für Handelsplattformen wie Amazon oder Ebay werden.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg sagte, er wolle damit vor allem kleineren Unternehmen helfen, in der Coronakrise zu überleben: "Es ist etwas, woran ich schon länger interessiert war, aber als Covid-19 kam, wurde es wirklich kritisch und dringend", wird er in Medien zitiert. Viele kleinere Unternehmen (die Werbeanzeigen auf Facebook schalten) stünden vor dem Aus und suchten einen Ausweg im Onlinegeschäft. Deswegen habe man Facebook Shops "drastisch beschleunigt" entwickelt. Facebook kann andererseits über die Shopping-Plattform Kundendaten sammeln, was sicher zur Gewinnung von Werbekunden wichtig ist. "Wir werden sehen, mit welchen Shops sie interagieren, an welchen Produkten sie interessiert sind, was sie kaufen und so weiter."
Die Einrichtung der Facebook-Shops sei für Händler kostenlos, so Zuckerberg. Bei Kaufabschlüssen auf den Plattformen würden lediglich Gebühren erhoben, um die Kosten zu decken. Er geht zusätzlich von erhöhten Werbeeinnahmen für Facebook aus.
Seine verschiedenen Dienste will Facebook einbinden: Der Onlineshop könne per WhatsApp, über den Facebook Messenger und auch die Chatfunktion von Instagram angeschrieben werden. Augmented Reality soll bei der Produktvorstellung zum An- und Ausprobieren eingesetzt werden.
In Deutschland bereits gestartet
In Deutschland wurde die Facebook-Shops bereits am 19. Mai eingeführt, es ist damit eines der ersten Länder.
Jedes Unternehmen mit einer Facebook-Unternehmensseite könne einen Facebook-Shop betreiben, heißt es auf der Facebook Business-Website. Das Feature eigne sich jedoch am besten für Händler und Werbetreibende im Einzelhandel oder E-Commerce. Empfohlen werden Facebook-Shops für Unternehmen, die Kleidung, Accessoires (z. B. Taschen und Koffer), Möbel sowie Produkte für Babys oder Kinder verkaufen. Bücher werden nicht explizit genannt.