Klimabuchmesse

"Wir merken, dass die Menschen Geschichten suchen"

17. Juni 2022
Redaktion Börsenblatt

Die Klimabuchmesse (13. bis 15. Juni 2022) schuf mit ihrer ersten Ausgabe in Präsenz in Leipzig einen Raum für Gespräche und Begegnungen zu Klimabüchern.

Im Audimax der Universität Leipzig sprach u.a. MDR-Programmchef Klaus Brinkbäumer mit Mobilitätsexpertin Katja Diehl über ihr Buch „Autokorrektur“ und die Verkehrswende. „Wie unbequem wird das Leben werden?“, fragte Brinkbäumer, doch die Bestseller-Autorin schlug eine andere Blickrichtung vor: „Bequem wäre es doch, wenn Elternmobilität nicht shuttlen heißen würde und Bereiche wieder enger aneinanderrücken würden." Brinkbäumers Bilanz am Ende des Gesprächs: „Ich kann ihnen nur sagen, dass Autokorrektur Spaß machen kann.“

Die zweite Gesprächsrunde drehte sich um die Frage des Buchtitels „Wie kann ich was bewegen?“. Raúl Krauthausen und Benjamin Schwarz zeigten, was konstruktiver Aktivismus ist: „Beim Aktivismus geht um eine progressive Verbesserung der Gesellschaft“, definierte Schwarz. Klimabuchmesse-Schirmherr Wolfram Günther, stellvertretender sächsischer Ministerpräsident, betonte, dass die Demokratie dieses Engagement auch brauche: „Ich würde mich wundern, wenn ich Demokratie nur im Landtag verorten würde."

Am Dienstag katte die Klimabuchmesse ins Gohliser Schlösschen geladen. Dort regte sie Kindern an, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und mit Illustratorin Lena Steffinger, Autor Roland Bock und der Eichhörner AG des Freundeskreis Buchkinder auszutauschen. Besonders spannend fanden die Autor:innen den Austausch mit Schulkindern bei den drei Lesungen am Dienstag und Mittwoch im Halle 5 Kinder- und Jugendzentrum, die auch digital übertragen wurden

Die Klimabuchmesse war in Kooperation mit der Leipziger Buchmesse und Leipzig liest geplant gewesen; nach der Messe-Absage wollte das Team der Klimabuchmesse nicht bis 2023 warten. „Wir haben für die Klimabuchmesse unglaublich viel Support von ganz vielen unterschiedlichen Gruppen bekommen. Von der Buchmesse, über die Verlage, Klimabewegung, viele Vereine, Universität, Schulen, Unternehmerverband und selbstverständlich den Autor:innen “, sagt Klimabuchmesse-Kuratorin Gisela Wehrl: „Wir merken, dass die Menschen Geschichten suchen, mit denen wir gemeinsam Wege aus der Klimakrise finden. Und für diese Geschichten wollen wir mit der Klimabuchmesse einen Raum schaffen.“

Kommende Woche, am 23. Juni, gibt es in Kooperation mit der Bauhaus-Universität Weimar noch zwei hybride Veranstaltungen, die auch im Internet zu sehen sein werden. Die dortige „Lange Nacht des wissenschaftlichen Schreibens“ steht unter dem Motto „Writing for Future“; Theresa Hannig stellt dort ihren utopischen Roman „Pantopia“ vor. Stefanie Rückert gibt einen Schreibworkshop unter dem Motto: „Stell Dir vor: eine Reise in die klimagerechte Zukunft“. Die Gespräche zu „Autokorrektur“ und „Wie kann ich was bewegen“ stehen Interessierten weiterhin auf dem YouTube-Kanal der Klimabuchmesse zur Verfügung: youtu.be/VRtZMOsFWDM

Unterstützt wurde die Klimabuchmesse u.a. von der Stadt Leipzig, den Stadtbezirksbeiräten Mitte und Nord, dem Unternehmerverband Sachsen, Parents for Future Germany, sowie den Schriftsteller:innen der Writers for Future mit Unterstützung vom Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller und vielen ehrenamtlichen Helfer:innen.

Die Ausgabe 2023 planen die ehrenamtlichen Organisator:innen wieder parallel zur Leipziger Buchmesse (27. bis 30. April 2023).