Schriftstellerverband

VS und PEN verurteilen die Auflösung des belarusischen PEN

26. Juli 2021
Redaktion Börsenblatt

Der Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS in ver.di) und das PEN-Zentrum Deutschland verurteilen die Angriffe des diktatorischen Lukaschenko-Regimes auf den Verband der belarusischen Schriftsteller sowie auf die Schriftstellerorganisation PEN Belarus in Minsk.

„Die Behörden von Belarus gehen systematisch gegen die Zivilgesellschaft, Medien, Schriftsteller und Journalisten vor“, betont Lena Falkenhagen, Bundesvorsitzende des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller. „Deutschland und die EU müssen auf diese Schritte gegen demokratische, rechtsstaatliche Prinzipien Taten folgen lassen“, fordert Falkenhagen weiter. „Die Freiheit des Worts, der Meinung und der Kritik sind keine Verfügungsmasse der Politik, sondern ihre Grundlage.“

„Das deutsche PEN-Zentrum ist entsetzt, dass das Justizministerium eine Klage zur Liquidierung von PEN Belarus eingereicht hat“, so PEN-Vizepräsident und Writers-in-Prison-Beauftragter Ralf Nestmeyer. „Wir erklären dem PEN Belarus und seinen Mitgliedern unsere uneingeschränkte Solidarität.“

Am Dienstag, 13. Juli, hatte Diktator Alexander Lukaschenko behauptet, 1500 Organisationen und Journalisten würden „aus anderen Ländern finanziert“ und würden in Belarus „Unruhe stiften und Terror statt Demokratie fördern“. Am 14. Juli führte die Direktion „Bekämpfung der organisierten Kriminalität und der Korruption“ des belarusischen Innenministeriums eine landesweite radikale Säuberungsaktion gegen unabhängige Verbände von Schriftsteller*innen, Journalist*innen, Medienschaffende und Menschenrechtsorganisationen durch. Wie unabhängige lokale Quellen dem European Writers‘ Council berichteten, gehören zu den bisher 21 Nichtregierungsorganisationen, die dem konzertierten Angriff der Lukaschenko-Regierung in Belarus ausgesetzt sind, auch der Verband belarusischer Schriftsteller (UBW) und der unabhängige PEN Belarus.

Der VS und das deutsche PEN-Zentrum stellen sich zusammen mit der Europäischen Dachorganisation für Schriftsteller*innen, dem European Writers‘ Council, fest an die Seite des UBW und des PEN Belarus und seiner Mitglieder und Repräsentant*innen. Beide Organisationen verurteilen die Maßnahmen der belarusischen Regierung scharf und fordern Deutschland und die EU dazu auf, Schritte zum Schutz von belarusischen Schriftsteller*innen und Journalist*innen einzuleiten und mit Sanktionen gegen die diktatorische Lukaschenko-Regierung vorzugehen.