Über 700.000 Euro Buchhonorar für Sahra Wagenknecht
Insgesamt rund 800.000 Euro verdiente Sahra Wagenknecht neben ihrem Bundestagsmandat. Ein Großteil davon entfiel auf das Honorar für das Buch "Die Selbstgerechten", das 2021 bei Campus erschien.
Insgesamt rund 800.000 Euro verdiente Sahra Wagenknecht neben ihrem Bundestagsmandat. Ein Großteil davon entfiel auf das Honorar für das Buch "Die Selbstgerechten", das 2021 bei Campus erschien.
Über genaue Buchhonorare spricht man in der Branche, vor allem aber in der Öffentlichkeit, nicht. Seit der Maskenaffäre der CDU 2021 müssen Bundestagsabgeordnete ihre Nebeneinkünfte jedoch auf den Cent genau angeben.
Aus der Liste von Nebeneinkünften von Sahra Wagenknecht geht nun hervor, dass sie vom Campus Verlag 720.868,99 Euro brutto Autorenhonorar ausbezahlt bekommen hat – größtenteils offenbar für ihren letzten Bestseller "Die Selbstgerechten" (Hardcover April 2021; TB-Ausgabe Oktober 2022). In der Summe enthalten ist aber auch "Freiheit statt Kapitalismus", das 2012 bei Campus erschienen ist.
Weitere fünfstellige Honorare erhielt sie 2022 etwa für eine Keynote-Rede vor dem Swiss Rock Anlagesymposium. Mit ihren Nebeneinkünften dürfte Wagenknecht zu einer der Top-Verdiener:innen des Bundestags gehören.
Dafür wird sie von ihrer Parteispitze stark kritisiert. „Wenn Abgeordnete Zehntausende Euro Nebenverdienste haben und sogar Geld von der Schweizer Finanzindustrie nehmen, dazu hoch dotierte Podien und Vorträge bei der Wirtschaft, ist das ein Problem“, so Janine Wissler, Chefin der Linkspartei gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Priorität müsse die Arbeit im Parlament, in Ausschüssen und im Wahlkreis sein, so Wissler. Linkenpolitiker sollten zudem bei Streiks und Protesten präsent sein.
Die Linken-Politikerin wird wegen ihrer politischen Ansichten, gerade insbesondere für ihre Einstellung zum Krieg in der Ukraine, stark kritisiert. Nachdem sie ankündigte, bis Jahresende über die Gründung einer eigenen Partei entscheiden zu wollen, forderten mehrere Linkenpolitiker, dass sie ihr Mandat im Bundestag abgibt.
Über "Die Selbstgerechten" hatte Börsenblatt-Redakteur Matthias Glatthor im Zuge der Bestseller-Berichterstattung näher recherchiert: