Die Mitarbeiter der Dunfermline Carnegie Library & Galleries staunten nicht schlecht, als sie Robert Hughes Roman "Stately Timber in der Post hatten: Das Buch war vor 73 Jahren ausgeliehen worden.
"Wir hatten vor kurzem ein Buch, das nach 14 Jahren an unsere Zweigstelle in Rosyth zurückgegeben wurde, was wir schon für erstaunlich genug hielten, aber das hier übertraf alles", sagt Assistentin Donna Dewar am 17. November in der "Dunfermline Press", die über den Fall im schottischen Dunfermline berichtete. "Als ich das Paket öffnete, brach ich in Gelächter aus, ich konnte es nicht glauben. Wir haben spaßeshalber mal ausgerechnet, wie viel an Gebühren fällig gewesen sein könnte, und kamen auf stolze 2.847 Pfund." Das wären umgerechnet etwa 3.400 Euro; in der Corona-Pandemie hatte die schottische Bücherei jedoch alle Mahngebühren erlassen, damit die Ausleiher ihre überfälligen Bücher zurückbringen.
Die Abenteuergeschichte, die in Boston spielt, hätte am 6. November 1948 an die Zentralbibliothek der Dunfermline Public Libraries zurückgegeben werden sollen. Die Tochter des Entleihers schrieb in einem beigefügten Brief, dass ihr verstorbener Vater 1948 in Thornton gelebt hatte, wusste aber nicht, ob er als 20-Jähriger, der damals andere Dinge im Kopf hatte, vergessen hatte, es zurückzugeben, oder ob er es lieber behalten wollte. "Ich finde es faszinierend, die Ausleihtermine zu sehen, wann dieses Buch herausgenommen wurde, nämlich im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs, und dass der Krieg zwischen den von Bibliothekaren markierten Briefmarken endete", schrieb sie. "Das Leben geht um bedeutsame historische Ereignisse herum weiter."
Den Guinness-Weltrekord für das am längsten überfällige zurückgegebene Buch hält übrigens ein Buch, das 1668 an das Sidney Sussex College der Universität Cambridge ausgeliehen und 288 Jahre später zurückgegeben wurde.
