Eine überwältigende Mehrheit von den 18 Kritikerinnen und Kritikern der Jury habe den Titel ausgewählt. Grund zur Freude hat auch der Suhrkamp Verlag – gleich drei der zehn Titel stammen von den Berlinern.
„Die Aosawa-Morde“ stehe in der Tradition klassischer Rätselkrimis, die in Japan eine eigene Tradition ausgebildet hätten, aber in einer modernen Wende zum sogenannten „Shin Honkaku“, was „neu orthodox“ meint. „Weder gibt es einen klassischen Ermittler, die Polizisten tragen wie alle anderen Zeugenfiguren Teile zum Puzzle bei, das nicht aufgelöst wird und vom Leser höchste Anstrengung erfordert. Es geht um den Massenmord an einer angesehenen Arztfamilie und die Rolle, die die einzige Überlebende spielt, die jüngste blinde Tochter. Ein literarisches Wunderwerk über Wahrheit und Lüge, Wahrnehmung und Täuschung, Sein und Schein“, fassen die Kritiker:innen nicht ganz spoilerfrei zusammen.