Essayistik

Möllers erhält den Tractatus

8. September 2021
von Börsenblatt

Der Rechtsphilosoph Christoph Möllers wird für "Freiheitsgrade", das neue Perspektiven auf Liberalismus, Freiheit und politische Praxis eröffnet, mit dem mit 25.000 Euro dotierten Tractatus 2021 ausgezeichnet.  

In 349 essayistischen Kurzkapiteln entwickele Möllers, Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin, in "Freiheitsgrade. Elemente einer liberalen politischen Mechanik" "ein Mosaik der Freiheit, wie es klarer und in seiner Vielfältigkeit dennoch schillernder nicht zu denken ist", heißt es in der Begründung der Jury. Die Verleihung erfolgt am 24. September um 21 Uhr im Rahmen des Philosophicum Lech, das sich vom 22. bis 26. September unter dem Titel "Als ob! Die Kraft der Fiktion" einem breiten Spektrum an zeitlosen wie auch hochaktuellen Fragen widmet.     
          
Das im September 2020 in der edition suhrkamp erschienene und seit April 2021 in 3. Auflage vorliegende Buch löste weit über die Fachkreise hinaus große Resonanz aus, einzelne Aspekte von Möllers Ausführungen werden durchaus kontroversiell diskutiert, unbestritten bleibt laut Jury dabei, dass die "Freiheitsgrade" von geistiger Schärfe geprägt, von ihrer Struktur her in erfrischender Art außergewöhnlich sowie ein höchst wertvoller, inspirierender Beitrag zu politischen Debatten der Gegenwart seien. Damit erfülle es die drei vorrangigen Kriterien für die Vergabe des Tractatus: die Relevanz des Themas, die gelungene sprachliche Gestaltung und die Originalität des Denkansatzes. 

Über den Preis

Der Tractatus wurde auf Anregung des Vorarlberger Schriftstellers Michael Köhlmeier ins Leben gerufen, um überragenden Publikationen auf dem immer wichtiger werdenden Feld geistiger Auseinandersetzung und Standortbestimmung verstärkt Geltung zu verschaffen. Mit 25.000 Euro dank privater Sponsoren hoch dotiert, soll der Essay-Preis des Philosophicum Lech alljährlich verlässlich Auskunft über höchste Qualität geben und einen herausragenden Beitrag zu einer Debatte von öffentlichem Interesse in den Fokus rücken. Die mit dem Tractatus prämierten Werke seit 2009 spiegeln die thematische Bandbreite philosophisch-kulturwissenschaftlicher Essayistik wider, zugleich zeugen sie von hohem sprachlich-stilistischen Niveau wie auch von argumentativer Schärfe und Bravour. Unter Vorsitz von Konrad Paul Liessmann, wissenschaftlicher Leiter des Philosophicum Lech, (nicht stimmberechtigt) berät die dreiköpfige Jury – bestehend aus der Philosophin Barbara Bleisch (CH), dem Schriftsteller und ehemaligen Verleger Michael Krüger (D) sowie dem Autor und Journalisten Thomas Vašek (A) – bereits im Frühjahr über die engere Auswahl, die schließlich in der Shortlist für den Tractatus mündet. Jeweils Anfang Juli veröffentlicht, ist sie als lobende Anerkennung sowie Lektüreempfehlung zu verstehen. 
www.philosophicum.com/tractatus/shortlist/shortlist-2021