Sehr viel positivere Worte fanden sich in allen Medienberichten für Gunnar Cynybulk und Leif Greinus, Veranstalter der alternativen Pop-up-Buchmesse im Werk 2 des Stadtteils Connewitz. Um die Wette hätten die beiden angesichts ihres „kommunikativen und kommerziellen Erfolgs" gestrahlt. Der herrschende Geist in der hohen Halle sei einer von gegenseitiger Hilfe gewesen – auch sichtbar in den prall gefüllten Büchertüten der Besucher am Ausgang“, so beschreibt es Andreas Platthaus in der FAZ.
Alles, wofür Leipzig stünde, Gespräche, Lockerheit und Nähe, sei einmal mehr gestärkt worden. Platthaus fühlte sich an die traditionellen Buchmessen direkt am Marktpatz vor dem Umzug 1997 erinnert, weil alles so innenstadtnah stattfand.
Einfallsreichtum, Mut, Trotz und Erfindungskraft waren nur ein paar der Stichworte, mit denen Medien die Ersatzveranstaltung und ihre Organisatoren beschrieben.
„Alles, was man auf dem Messegelände schmerzlich vermisst hat, findet sich in der eindrucksvollen Fabrikhalle. Liegt es an dem soziokulturellen Charme, der liebevollen Selfmade-Geschäftigkeit, der fröhlichen Flohmarkt-Atmosphäre, den guten Büchern oder den leckeren äthiopischen Speisen, die in einem Hinterhof improvisiert werden – alles erscheint konzentrierter, intensiver, begegnungsreicher denn je“, schreibt die Stuttgarter Zeitung.
Teil der Buchmessen-Luft: „Gossip, Begegnungen und kleine Sticheleien“, so Dirk Knipphals von der taz, oder wie es Richard Kämmerlings von der Welt beschreibt: „Man sitzt bis tief in die Nacht irgendwo beisammen und geht alles durch, was gerade zwei Jahre eingefroren wurde: wer jetzt mit wem fusioniert oder gestritten oder geschlafen hat.“