Ebenfalls heiß diskutiert wurden Roboter, die Hörbücher vorlesen. Colin Hauer vom Hörbuch Hamburg Verlag ließ zur Veranschaulichung von ChatGPT eine Kurzgeschichte schreiben. Diese wurde dann von einer künstlichen Intelligenz vorgelesen. Das Publikum ist sich einig: Die Stimme klingt täuschend echt, auch die Betonung stimmt. "Das Programm kennt aber den Inhalt nicht. Emotionen kann sie nicht abbilden", erklärt Hauer. Weiterhin stelle sich die Frage, ob man sich Hörbücher von einem Roboter vorlesen lassen wolle oder nicht.
Weitere Vorträge beschäftigten sich mit neuronalen maschinellen Übersetzungen in der Literatur, Blockchain-Publishing und Data Intelligence im E-Book-Markt. Das Fazit der Tagung zieht Veranstalter Christoph Bläsi: "KI-Werkzeuge können hilfreich sein, wenn Gefahren verhindert und Potentiale genutzt werden."
Das Mainzer Kolloquium wird jedes Jahr von der Abteilung Buchwissenschaft vom Institut für Weltliteratur und schriftorientierte Medien organisiert. Dabei diskutieren Fachleute aus der Buchbranche aktuelle Themen. Organisiert und veranstaltet wurde die Tagung von Gerhard Lauer und Christoph Bläsi von der Mainzer Buchwissenschaft in Kooperation mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der internationalen Gutenberg-Gesellschaft in Mainz e.V. und dem digital publishing report.