Matinée für Klaus Wagenbach

"Kannst Du's dir merken oder soll ich es aufschreiben?"

15. Juli 2022
Redaktion Börsenblatt

Wer nicht bei der Matinée zum Gedenken an Klaus Wagenbach dabei sein konnte, kann sie sich jetzt noch einmal virtuell anschauen: Entstanden ist ein sehr rundes, facettenreiches Bild des großen Verlegers.

"Berlin hat Klaus Wagenbach unendlich viel zu verdanken", konstatierte Berlins Kultursenator, ein Bekenntnis, dem sich viele anschlossen. "'Kannst Du's dir merken oder soll ich es aufschreiben?' war einer der typischen Klaus-Sätze - und ich hab's mir lieber aufgeschrieben", bekannte seine Frau Susanne Schüssler, die mit kleinen Alltagsskizzen ein wundervoll charmantes Porträt des großen Verlegers zeichnete und seine Arbeit an der deutschen Sprache und ihren vielfältigen Möglichkeiten beschrieb. An sein strenges Lektorat erinnerte Schüssler mit einem Zitat von Erich Fried, den Wagenbach verlegte: "Hab ich einmal ein Gedicht gehabt. Was ich jetzt habe, sind Korrekturen".

Für die knapp zweistündige Matinée im Berliner Ensemble am 19. Juni kamen Freunde und Weggefährten zu Wort, dazwischen Filmausschnitte mit Klaus Wagenbach, die Schauspieler Hanns Zischler, Sophie Rois und Meret Becker  lasen Texte von ihm. Dabei waren u.a. Franziska Augstein, Horst Bredekamp, Carlo Feltrinelli, der Berliner Kultursenator Klaus Lederer, Susanne Schüssler, und die unterschiedlichen Erinnerungen ergaben ein sehr rundes, facettenreiches Bild von Klaus Wagenbach. Wer nicht dabei sein konnte, kann die Veranstaltung auf YouTube anschauen: unter https://youtu.be/IxqJqT5t2Yc