Gesprächsreihe "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen"
Von Annaberg bis Perleberg, von Ilmenau bis Zwickau: Im Vorfeld der Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg organisiert der PEN Berlin 37 Veranstaltungen mit 118 Mitwirkenden.
Von Annaberg bis Perleberg, von Ilmenau bis Zwickau: Im Vorfeld der Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg organisiert der PEN Berlin 37 Veranstaltungen mit 118 Mitwirkenden.
Die Gesprächsreihe steht unter dem Motto "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen – Gespräche über Demokratie und Meinungsfreiheit". Einerseits seien die Mittel und Möglichkeiten, Kritik zu formulieren und sich Gehör zu verschaffen, in Deutschland noch nie so groß wie heute gewesen, so der PEN Berlin. Zugleich wachse die Zahl derer, die sich eingeschränkt fühlen: Waren im Jahr 1990 noch 78 Prozent der Deutschen der Ansicht, man könne hierzulande seine Ansichten frei äußern, und nur 16 Prozent Vorsicht für angebracht hielten, haben sich die beiden Werte seither kontinuierlich angenähert. Im Jahr 2023 habe das Allensbach-Institut erstmals eine größere Zustimmung dafür ermittelt dass die Meinungsfreiheit eingeschränkt sei (44 Prozent), als für das Gegenteil, die Meinungsfreiheit sei gegeben (40 Prozent).
Hier will PEN Berlin mit der Veranstaltungsreihe ansetzen: "Wir sind davon überzeugt, dass Demokratie von Auseinandersetzung lebt. Daher suchen wir das Gespräch mit Menschen, die befürchten, ihre Meinung nicht mehr frei äußern zu können", erklärt PEN-Berlin-Sprecherin Eva Menasse. "Wir wollen uns vor den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg nicht parteipolitisch einmischen, sondern zum echten, auch harten Gespräch ermuntern."
PEN Berlin lege deshalb großen Wert auf die Beteiligung des Publikums: Die jeweils zwei Podiumsteilnehmer:innen und ein:e Moderator:in (Journalist:innen aus regionalen wie überregionalen Medien, Schriftsteller:innen, Publizist:innen, Kabarettist:innen) wollten mit den Menschen ins Gespräch kommen. "Ein wenig unsicher waren wir schon, wie unsere Idee in Sachsen, Thüringen und Brandenburg ankommen würde", meint PEN-Berlin-Sprecher Deniz Yücel. "In den vergangenen Wochen haben wir rund 50 Kultureinrichtungen – Theater, freie und kommunale Kulturzentren, Bibliotheken, Bürgerinitiativen etc. – als Kooperationspartner angefragt. Niemand fand unsere Idee schulmeisterlich, alle reagierten sehr aufgeschlossen. Daher sind wir zuversichtlich, dass die Idee keine so ganz schlechte ist."
Informationen über alle Mitwirkende, Termine und Veranstaltungsorte gibt es auf der PEN-Berlin-Seite im Überblick .